Verkehr Bürger sorgen sich um die Luegallee

Im vergangenen Jahr stellte die Rheinbahn erste Pläne für einen Hochbahnsteig am Belsenplatz vor. Seitdem hagelt es Kritik von Anwohnern. Eine Bürgerinitiative appelliert an die Stadt mit einem offenen Brief.

 Der geplante Hochbahnsteig Belsenplatz soll ans Ende der Luegallee gesetzt werden.

Der geplante Hochbahnsteig Belsenplatz soll ans Ende der Luegallee gesetzt werden.

Foto: Stadt Düsseldorf

Das im vergangenen Jahr vieldiskutierte Konzept zum Bau des „Hochbahnsteigs Belsenplatz“ ist einmal mehr in der Kritik. Denn nun meldet sich die Initiative: „Rettet die Luegallee“ zu Wort. Sie lehnt den von Stadt, Rheinbahn und Architekt Uwe Kloppe entwickelten Plan für einen 100 Meter langen und 90 Meter breiten zentralen Bahnsteig am Ende der Luegallee ab. Auch mit der Verschiebung der Bushaltestellen in die Nebenstraßen ist die Bürgerinitiative nicht einverstanden.

In einem offenen Brief wird an Cornelia Zuschke appelliert, „die Luegallee nicht zu verschandeln“. Landschaftsarchitektin Hiltrud Maria Lintel, Sprecherin der Initiative, verdeutlicht die Beeinträchtigungen, die auf die Luegallee zukommen würden. „30 satzungsgeschützte Bäume müssten gefällt werden, das einheitliche Gesamtbild der fast ein Kilometer langen Allee aus geschnittenen Spalier-Platanen geht verloren.“ Die Gehwege auf beiden Seiten würden noch weiter verengt, obwohl bereits heute kaum Platz  für Außengastronomie und Sitzgelegenheiten vorhanden seien. Und: „Auf einer Länge von 120 Metern würden beidseitig der Luegallee alle Kundenparkplätze und etwa 20 vorhandene Fahrrad-Abstellplätze entfallen. Die Belastungen für die Anwohner der Quirinstraße durch die Verlegung der Bushaltestellen werden ebenfalls erwähnt wie der Oberkasseler Denkmalschutz, der nicht berücksichtigt werde.

Weiter heißt es in dem Schreiben, dass sich trotz des geplanten Wegfalls von Bahn- und Bushaltestellen die Situation auf dem Belsenplatz nicht verbessere. Nach wie vor werde der Platz durch eine Vielzahl von Verkehrsachsen zerschnitten und der Autoverkehr dominiere nach wie vor. „Das vorhandene Entwurfskonzept bietet zu wenig Aufenthalts- und Verweil-Möglichkeiten, zu wenig Sicherheit für Schulkinder und weist insgesamt wenig urbane Qualitäten auf“, so Hiltrud Maria Lintel, die neben der Kritik auch Lösungsvorschläge macht.

So könnte zum Beispiel die Haltestelle der Stadtbahnlinien Richtung Meerbusch als barrierefreier Hochbahnsteig vor dem Geschäftszentrum Belsenpark angelegt werden. Damit würde eine großzügige Fußgängerverbindung zwischen Luegallee und Belsenpark geschaffen. Dagegen würde die heutige Planung das neue Wohn- und Geschäftszentrum Belsenpark noch weiter als bisher von der Luegallee abhängen und die stadträumliche Trennung verstärken. Die Haltestelle der U75 könnte am heutigen Standort belassen und als barrierearme Station ausgebaut (Hochbord 18 Zentimeter) und mit einer Bushaltestelle kombiniert werden. Hiltrud Maria Lintel: „Mit unseren Vorschlägen wäre ein deutlicher Zugewinn an qualitätsvollem öffentlichem Raum für Fußgänger, Fahrgäste, Außengastronomie, Sitzangebote, Weihnachtsmarkt, Veranstaltungen und neue Baumpflanzungen möglich.“

Die Initiative hofft nun auf die Unterstützung der Verantwortlichen und setzt auf offene Dialoge mit der Bürgerschaft. „Ein Projekt mit dieser Komplexität und Tragweite muss ausreichend kommuniziert und diskutiert werden“, sagt Hiltrud Maria Lintel.

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