Seniorenengagement Neue Broschüre zeigt die Vielfältigkeit Oberkassels

Oberkassel · Die Keyworker Oberkasselplus haben auf 140 Seiten elf Rundgänge zu verschiedenen Themenschwerpunkten erarbeitet.

Monika Wüsthoff, Manfred Binder, Rosi Apitz, Burkhard Neumann und Uta Dapprich (von links) haben die Broschüre erarbeitet.

Monika Wüsthoff, Manfred Binder, Rosi Apitz, Burkhard Neumann und Uta Dapprich (von links) haben die Broschüre erarbeitet.

Foto: RP/nes

Sicherlich werden einige Menschen das anders sehen, aber für Rosi Apitz ist Oberkassel der schönste Stadtteil Düsseldorfs. Und weil sie und ihre Mitstreiter bei den Keyworkern Oberkasselplus den linksrheinischen Stadtteil so schätzen, haben sie ihn genauer unter die Lupe genommen. Entstanden ist dabei eine 140 Seiten starke Broschüre voll mit Abbildungen, Anekdoten, Wissenswertem und selbst erarbeiteten Vorschlägen für 11 Rundgänge zu verschiedenen Themenschwerpunkten wie deutschen Sagengestalten, Kunst, Geschichte, Architektur oder der Kö von Oberkassel.

Finanziert wurde das Projekt mit Mitteln aus dem Förderangebot „Projektmittel Seniorenarbeit“ der Stadt Düsseldorf. „Im Corona-Jahr 2020/21 gab es dort den Schwerpunkt ‚Draußen‘, der extra angesetzt wurde, damit man Aktivitäten entwickelt, die man auch draußen durchführen kann“, erzählt Burkhard Neumann. „Das hat uns inspiriert, uns mit unserer Heimat auseinander zu setzen“, fügt Apitz hinzu.

In einer Zeit, in der man nur wenig Kontakte hatte, war das das ideale Projekt. Die fünf Autoren, Burkhard Neumann, Rosi Apitz, Uta Dapprich, Monika Wüsthoff und Manfred Binder, gingen anfangs jeder für sich durch den Stadtteil und beschäftigten sich mit den Themen, die sie interessierten, sei es Architektur, Straßennamen, Kunst, Stadtplanung oder auch die aktuelle Verkehrs- und Bausituation. Zusätzlich wurden Interviews mit alteingesessenen Oberkasselern geführt und das Archiv des VVVs (Verkehrs- und Verschönerungsverein für das linksrheinische Düsseldorf) durchstöbert.

Dabei haben die Autoren auch selber viel Neues erfahren. „In den 1980er und 1990er Jahren gab es beispielsweise noch genug Geld, um Kunstwerke zu kaufen und aufzustellen“, berichtet Neumann. „Und es gab sehr viele Künstler, die in Oberkassel gewohnt haben“, setzt er hinzu. Und kaum einer mehr weiß, welche Vergnügungsmöglichkeiten es früher in Oberkassel gab. „Es gab ein Schwimmbad im Rhein, Tanzvergnügen, eine Rollschuhbahn auf den Rheinwiesen und eine Eislaufbahn. Die wussten, wie man sich vergnügt“, erzählt Apitz. Häufig seien es die rechtsrheinischen Düsseldorfer gewesen, die kamen, um richtig einen drauf zu machen. Das habe auch häufig zu Auseinandersetzungen geführt. „Die Ulanen, Soldaten aus Derendorf, waren oft betrunken in Lokalen wie Vossen Links und prügelten sich dort. Das hatte schon was von Altstadt in Oberkassel“, sagt Neumann lachend.

Die erste Auflage der Broschüre wird an die Menschen, die die Keyworker in ihrer Arbeit unterstützt haben, verschenkt. Ende November erscheint die zweite überarbeitete Auflage. Diese wird gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro im Zentrum plus Oberkassel an der Gemünder Straße 5 und in der Buchhandlung Gossens, Luegallee 109, erhältlich sein. Die Rundgänge durch den Stadtteil kann man auch mit den Experten erleben. Termine stehen auf der Homepage www.keyworkeroberkassel.de.

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