Nachhaltigkeit in Düsseldorf Shampoo aus der Zapfanlage

Düsseldorf · In einem Friseursalon in Oberkassel gibt es jetzt eine Nachfüllstation für Haarpflege – ein Pilotprojekt des Unternehmens Henkel. Das hat europaweit 15 Salons ausgesucht, die bei dem Test mitmachen.

 Stefan Lupp hat jetzt eine Zapfanlage für Shampoos.

Stefan Lupp hat jetzt eine Zapfanlage für Shampoos.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Mit dem Thema Umwelt und Verpackungen beschäftigt sich Stefan „Lupo“ Lupp schon seit mehr als 15 Jahren, privat und geschäftlich gleichermaßen. „Meine Großeltern haben mir schon früh beigebracht, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden und Verpackungen nach Möglichkeit wiederverwendet werden sollen“, erzählt er. Auch in seinen beiden Friseursalons arbeitet er so umweltschonend wie möglich, nutzt neben Ökostrom und wassersparenden Armaturen nur Haarfarben, die in Tuben mit zu 100 Prozent recycelten Verschlüssen verpackt sind, Strähnchen werden längst anstatt mit Alufolie mit Zeitungspapier gemacht.

Mit den Produkten der Henkel-Marke „Authentic Beauty Concept“ arbeitet das Team um Chef Stefan Lupp schon eine ganze Weile, denn die Inhaltsstoffe seien größtenteils vegan und würden von den Kundinnen und Kunden sehr gut vertragen, zudem seien Flaschen und Tiegel vollständig recycelbar, so der Friseur.

Seit Herbst vergangenen Jahres gibt es nun in 15 ausgewählten Salons in Europa Nachfüllstationen, so genannte „Refill Bars“, für Shampoos und passende Conditioner. Lupo in Oberkassel ist einer von nur drei Salons in Deutschland, der für das Pilotprojekt von Henkel ausgewählt wurde. „Als ich von dem Projekt hörte, war ich sofort begeistert, denn damit lässt sich jede Menge Plastikmüll vermeiden“, so Lupp. Das Konzept ist einfach: Die Kundinnen und Kunden werden beraten, die für sie passenden Produkte werden empfohlen – es gibt vier Shampoos und Conditioner für unterschiedliche Haartypen – und dann in die entsprechenden Flaschen aus 92 Prozent recyceltem Kunststoff für den Gebrauch zu Hause abgefüllt. Ganz günstig sind die Produkte aber nicht. Die Preise liegen pro Flasche bei 20 bis 25 Euro, eine Flasche reicht für etwa 50 bis 60 Haarwäschen.

Sind die Flaschen leer, müssen sie zu Hause gründlich gereinigt und getrocknet werden – dafür gibt es eine genaue Anleitung. Im Salon werden sie dann wieder aufgefüllt. „So reduzieren die Kunden nicht nur ihren Plastikmüll, sondern sparen auch Geld, denn sie zahlen zehn Prozent weniger als beim Erstkauf“, erzählt Stefan Lupp. Bereits rund 50 Prozent seiner Kunden, so der Friseur weiter, würden ihre Haarpflegeprodukte bereits an der „Refill Bar“ kaufen – und das, obwohl er erst seit Kurzem an dem Projekt teilnimmt.

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