Oberkassel/Niederkassel "Manege frei" bei den Damen der Tonnengarde

Oberkassel/Niederkassel · Die Feier in der ausverkauften Aula des Comenius-Gymnasiums stand unter dem Motto "Wiever-Zirkus". Die Herren durften kellnern.

Galant begrüßen die Platzanweiser in Frack und Zylinder die weiblichen Gäste. Die Aula des Comenius-Gymnasiums im Oberkassel hat sich in einen großen "Wiever-Zirkus" verwandelt. Wilde Tiere, Zirkusdirektoren, Clowns aber auch Schlümpfe bevölkern den ausverkauften Saal.

Die Tonnengarde Niederkassel ist zwar ein reiner Männerverein, aber einmal im Jahr nehmen die Frauen in der Damensitzung das Zepter - oder in diesem Jahr die Peitsche - in die Hand. Die als Dompteure verkleideten Männer arbeiten wieder traditionell als Kellner. Gerne machen sie dabei ein Päuschen und schauen dem Treiben zu. "Die sind schon verrückter als die Männer", findet Dino Conti Mica.

Die Moderatorinnen Anna Lederer und Anke Conti Mica sind ein eingespieltes Team. Als Zirkusdirektorinnen führen sie witzig durch den Abend. Die Band De Fetzer ist schon ein fester Bestandteil der Damensitzungen der Tonnengarde. Auch an diesem Abend bringen sie den Saal zum Kochen. Eine Gruppe "Pop-Corn-Mädchen", die auf den Stühlen tanzt, fällt der Band auf und wird auf die Bühne eingeladen. Zum Dank bekommen die Musiker von den Damen ihren selbstgestalteten Orden "Der Maisch macht's!" verliehen. "Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir auf der Bühne landen", sagt Amelie Wesseling. Die zwölfköpfige Gruppe kommt schon seit einigen Jahren zur Damensitzung. Dieses Jahr wollen sie mit ihren Kostümen aus der Reihe tanzen. Beim Thema Zirkus gebe es bestimmt viele Clowns und Tiere, daher hätten sie sich überlegt, was es denn im Zirkus zu Essen gebe. Die Verkleidung selbst zu machen sei Ehrensache. Neu im Programm ist das Duo Emmi und Willnowski. "Wir sind gespannt, was passiert", meint Emmi. "Die Kostüme hier sind echt toll, da können wir nicht mithalten."

Tonnenbäuerin Franzi tanzt sich vor ihrem Auftritt warm. Tonnenbauer Niels lässt einen Kussmarathon über sich ergehen. Falls die beiden mit einem ruhigen Auftritt gerechnet haben, müssen sie sich schnell umstellen. Das Tonnenbauerpaar muss beim Seilspringen und Hula-Hoop seine Sportlichkeit beweisen. Eine kleine Spitze gegen die Feiernden kann sich Tonnenbauer Niels nicht verkneifen: "Das Leben ist kein Märchen. Und sollte heute eine um Mitternacht ihren Schuh verlieren, dann ist sie nicht Cinderella, sondern einfach voll." Die Strafe für seinen Spruch erhält er sofort. Die Zirkusdirektorinnen Conti Mica und Lederer verdonnern ihn, sich den Rest des Abends nützlich zu machen.

(nes)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort