Diskussion um Wiedereröffnung Haare ja, Hände nein: Der Kampf einer Kosmetikerin

Kathrin Weise-Walhöfer sagt, sie könne Maßnahmen zum Gesundheitsschutz von Kunden und Mitarbeitern gewährleisten.

 Kathrin Weise-Walhöfer möchte ihr Kosmetikstudio in Oberkassel schnellstmöglich wieder öffnen.

Kathrin Weise-Walhöfer möchte ihr Kosmetikstudio in Oberkassel schnellstmöglich wieder öffnen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

­ Während Friseure ab dem 4. Mai ihre Geschäfte wieder öffnen dürfen, kann sich Kathrin Weise-Walhöfer das im wahren Sinne des Wortes abschminken. Denn Kosmetiksalons müssen laut Vorgaben des Landes noch immer „bis auf Weiteres“ geschlossen bleiben. Die Inhaberin des Salons Walhöfer-Kosmetik in Oberkassel ist besorgt und sauer. Walhöfer: „Ich verstehe das Vorgehen nicht. Denn Friseure sind doch viel näher am Kunden dran als wir, bei einer Mani- oder Pediküre.“

Hände oder Füße – darum geht es Weise-Walhöfer. Kosmetikbehandlungen am Gesicht würde die 54-Jährige in ihrem Salon ohnehin nicht anbieten – zu groß sieht sie auch ihre Verantwortung für die sechs festangestellten Mitarbeiter. Für Maniküre und Pediküre hatte sie in dem 90 Quadratmeter großen Geschäft bereits während der Corona-Krise aufgerüstet. „Schon früh habe ich mich um entsprechende Schutzscheiben aus Plexiglas und so weiter gekümmert, außerdem würden wir mit Handschuhen, Mund- und Nasenschutz arbeiten.“ Auch dürfte kein Kunde das Geschäft an der Markgrafenstraße ohne Mundschutz betreten. Nach jeder Behandlung werde alles desinfiziert, erklärt die Inhaberin: „Das machen wir allerdings eh immer schon.“

Weise-Walhöfer macht sich langsam Sorgen, denn der Druck wird täglich größer – Hilfen seitens des Landes blieben bisher aus. Dennoch macht sie weiter – und bewahrt Haltung: „Wir verkaufen 100-Euro-Gutscheine für die Zeit, ab der wir wieder arbeiten dürfen – und geben davon immer 10 Euro an die Bürgerstiftung ab.“ Auch die Miete für das Geschäft in Oberkassel überweist sie weiter. „Ich würde nie auf die Idee kommen, die Miete nicht zu bezahlen, denn meine Vermieterin ist im Rentenalter und auf das Geld angewiesen.“

Ihre sechs Mitarbeiter sind – wie so viele andere Menschen während der Corona-Krise – in Kurzarbeit. „Aber ich werde alles dafür tun und kämpfen, dass ich alle behalten kann.“ Die Kosmetikerin, die im Januar seit 30 Jahren selbstständig arbeitet, hofft noch auf ein Einlenken der Regierung – und hat für die kommenden Wochen schon Termine an ihre Stammkunden vergeben. „Ich hoffe, dass wir sie dieses Mal auch einhalten können und sie nicht zum wiederholten Male weiter nach hinten schieben müssen“, so WeiseWalhöfer.

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