Oberkassel/Stadtmitte Keyworker zeigen ihr Sammelsurium

Oberkassel/Stadtmitte · Mitglieder von Oberkasselplus stellen im Gerhart-Hauptmann-Haus verschiedenste Objekte aus ihren Privatsammlungen aus.

 Silvia Meisler (Diakonie) und die Oberkasseler Keyworkerinnen Annette Klotz und Rosi Apitz (v.l.) freuen sich auf die Ausstellungseröffnung.

Silvia Meisler (Diakonie) und die Oberkasseler Keyworkerinnen Annette Klotz und Rosi Apitz (v.l.) freuen sich auf die Ausstellungseröffnung.

Foto: Andreas Bretz

Die einen sammeln Bierdeckel, Spielzeugautos, Postkarten, die anderen Kristalle, Kugeln, Eulen oder glücksbringende Schweine und anderes mehr. Die Faszination, bestimmte Dinge zu horten und zu pflegen, ist seit Menschengedenken ungebrochen. Auch die Projektgruppe der "Keyworker Oberkasselplus" teilt die Leidenschaft dieser Spezies. Ein Jahr lang haben die Teilnehmer recherchiert, die Sammler in ihren Wohnungen besucht, Objekte begutachtet und ihre Geschichte erfragt. "Wir haben alles aufgeschrieben und dokumentiert", sagen die Moderatorinnen der Projektgruppe Rosi Apitz und Annette Klotz im Beisein von Diakoniemitarbeiterin Silvia Meisler, die das Projekt begleitete. "Am Ende haben wir 16 Sammler gewinnen können, Ausschnitte aus ihren Privatsammlungen der Öffentlichkeit in einer Ausstellung zu präsentieren." Unter dem Titel "Sammelsurium" ist sie ab dem 26. Januar im Gerhart-Hauptmann-Haus zu sehen. Die Besucher erwartet ein Panoptikum aus verschiedenen Sammelgebieten - von Kunst bis Kitsch, von Alltagsgegenständen bis zu Skurrilitäten.

Michael Flascha zum Beispiel sammelt Schlüssel und Rosi Apitz findet Eierbecher faszinierend. "Ich besitze etwa 800." Dieter Sonnenschein hat sich Kunstbibeln verschrieben, Zirkusplakate und -modelle sammelt Michael Gebauer, und Robert Kuhn WC-Piktogramme - um nur einige zu nennen. Denn das Spektrum ist damit längst noch nicht erschöpft, werden auch noch Objekte von gesammelten Kreuzen, Gebet- und Familienbüchern und sogar Grabsteinen gezeigt. Die Präsentation wird durch Fotos, Videos, Reportagen, Führungen und begleitende Veranstaltungen ergänzt.

Bei dieser Fülle an Sammelobjekten ist klar, dass sich der Raum im Pavillon, den die Diakonie den Keyworkern für ihre regelmäßigen Treffen kostenlos zur Verfügung stellt, nicht für eine Ausstellung eignet. "Wir sind froh über die Unterstützung von Katja Schlenker, Kuratorin des Gerhart-Hauptmann-Hauses. Sie war gleich von unserer Idee begeistert", freut sich das Trio.

Die Oberkasseler Keyworker sind eine Bürgerinitiative, die ehrenamtlich Projekte aus kulturellen und sozialen Bereichen entwickelt und realisiert. "Wir beziehen alle linksrheinischen Stadtteile in unsere Aktionen ein", betont Annette Klotz und weist darauf hin, dass ein "plus" dem Namen angehängt wurde und es nun "Keyworker Oberkasselplus" heiße. "Umfassende Aktionen werden in kleineren Projektgruppen vorbereitet", ergänzt sie und erinnert an die Wanderausstellung mit dem Titel: "Unsere Stadt im Wandel". Das Thema sei zwar abgeschlossen, "doch wollen wir ab dem 23. Januar einen ,Politischen Stammtisch' im Pavillon etablieren, mit dem wir wegen der Veränderungen in unserem Stadtbezirk eine bessere Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung anstreben." Ziel sei, über den kulturellen Bereich hinaus mitzuhelfen, soziale und politische Perspektiven zu entwickeln.

(RP)
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