Bauarbeiten in Düsseldorf Hochbahnsteig für den Belsenplatz

Düsseldorf-Oberkassel · Nach einer langen Anlaufphase gibt es nun erste Pläne, wie im Einzugsbereich des Belsenplatzes ein barrierefreies Ein- und Aussteigen in die Bahnen ermöglicht werden kann. Noch ist nichts ausgereift, Bürger sollen gehört werden.

 Die Straße links von der Dreieckinsel könnte autofrei und von der Gastronomie genutzt werden.

Die Straße links von der Dreieckinsel könnte autofrei und von der Gastronomie genutzt werden.

Foto: Stadt Düsseldorf

Ein Hochbahnsteig nach dem anderen entsteht im linksrheinischen Düsseldorf. Kaum haben die Arbeiten am Luegplatz begonnen, so steht bereits der barrierefreie Umbau der Haltestellen am Belsenplatz im Fokus. Ein schwieriges Unterfangen und ein entscheidender Baustein im linksrheinischen Hochbahnsteig-Konzept, wie es heißt. Trotzdem packen es nun Stadtplaner und Rheinbahn an. Erarbeitet wurden vier Varianten, die kürzlich von Andreas Ferlic und Tim Bäumken von der Rheinbahn sowie Uwe Kloppe von der Ingenieurgesellschaft „Lind-Schulte + Kloppe“ in der Bezirksvertretung 4 vorgestellt wurden.

Ziel ist es, für die etwa 20.000 Fahrgäste, die täglich den ÖPNV auf dem Belsenplatz nutzen, einen barrierefreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen und den Busverkehr neu zu ordnen. Zum Beispiel, indem die Bushaltestellen vom Belsenplatz in die Nebenstraßen geschoben werden. „Die Busse könnten dann direkt von der Belsen- zur Quirinstraße fahren“, so Kloppe. Damit könnte der Platz vor dem alten Bahnhof für die Gastronomie genutzt werden. Kloppe sprach auch davon, dass das Linksabbiegen von der Belsenstraße zur Hansaallee wieder ermöglicht werden könnte.

Nachdem die Planer verschiedene Standorte für einen Hochbahnsteig auf und um den Belsenplatz herum geprüft und wegen Platzmangels verworfen haben, konzentrieren sie sich nun auf die Luegallee. Dort könnte, etwa in Höhe der Quirinstraße, ein 100 Meter langer und 90 Zentimeter hoher zentraler Bahnsteig, Richtung Barbarossaplatz, entstehen, der alle Fahrbeziehungen abdeckt. Entweder als Mittel- oder Seitenbahnsteig, wobei der von der Rheinbahn bevorzugte Mittelbahnsteig 7,50 Meter, der Seitenbahnsteig dagegen 15,10 Meter breit ist. Auf jeden Fall aber müssten 30 bis 36 Platanen gefällt, etwa zehn bis 25 könnten neu gepflanzt werden. Und: Beide Möglichkeiten gehen von einem Radweg auf der Luegallee aus. Entweder zulasten der Parkplätze oder einer Fahrbahn. Kloppe: „Während der Spitzenzeiten könnte der Verkehr zweispurig laufen.“ Angesprochen wurde auch die Möglichkeit, den Bahnsteig so zu verschieben, dass auf die Haltestelle Barbarossaplatz verzichtet werden kann. Die Bezirkspolitiker reagierten skeptisch, weil allein dort 8000 Fahrgäste täglich ein- und ausstiegen. „Sonst konzentriert sich alles auf zwei Haltestellen“, so das einhellige Echo.

Die Grünen sprachen sich für einen Mittelbahnsteig aus und finden es gut, dass die Fläche vor dem alten Bahnhof von Autos freigehalten wird. Und die SPD hofft auf die Entlastung des Barbarossaplatzes durch das Linksabbiegen von der Belsenstraße. Auch die anderen Parteien sprachen sich für eine Entlastung des Barbarossaplatzes aus. Beim Thema Radweg auf der Luegallee gehen die Planer davon aus, dass er wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf der Luegallee zwingend sei. Linke und Grüne wollen ihn auf jeden Fall, während Giuseppe Saitta (CDU) appellierte, dass die Luegallee komplett zweispurig bleiben sollte, um Staus und Konflikte zu vermeiden.“ Bezirksbürgermeister Rolf Tups (CDU): „Wir sind nicht gegen einen Radweg, nur mit einigen Strichen auf der Straße ist es nicht getan.“ Der Bau des Hochbahnsteigs sei ein elementarer Einschnitt in die Struktur der Luegallee. „Wir haben nur wenig Fläche, 35 Meter in der Breite, zur Verfügung und müssen sehr behutsam damit umgehen.“ Tups und auch die Kollegen der anderen Parteien betonten, dass die Bürger frühzeitig in die Pläne einbezogen werden sollten, „damit sie wissen, was auf sie zukommt.“

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