Düsseldorf Barbarossaplatz jetzt ohne Baumlichter

Oberkassel · Beschwerden von Anwohnern führten dazu, dass die Beleuchtung von drei Kastanien am Barbarossaplatz abgeklemmt werden musste. Die leuchtenden Bäume sollten für weihnachtliche Stimmung sorgen.

Reaktionen: "Riesenrad soll nachts dunkel bleiben"
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Foto: dpa, mg cul fg htf

Sie leuchteten nur eine Woche lang, dann erloschen die Lichter an drei Bäumen auf dem Barbarossaplatz. Nachbarn hatten sich beschwert, weil sie ihnen zu hell waren. Das Umweltamt nahm sich der Beschwerde an und prüfte am Fenster einer Anwohner-Wohnung die Helligkeit. Das Ergebnis: Die Werte waren deutlich zu hoch. Folglich mussten die Lichter abgeklemmt werden, und der Barbarossaplatz fiel wieder ins Dunkel.

Dabei hatte es Giuseppe Saitta besonders gut gemeint, als er die Idee hatte, die Kastanien mit Glühlämpchen zu bestücken. Bisher hatte er nämlich einen Tannenbaum auf dem Platz aufstellen und von Kindern schmücken lassen. "Der Orkan Ela hat tausende Düsseldorfer Bäume entwurzelt, deshalb habe ich mich gegen das Schlagen einer Tanne entschieden", sagt der Gastronom.

Trotzdem habe er für eine weihnachtliche Stimmung auf dem Platz sorgen wollen und die Kastanien von Stadtwerke-Mitarbeitern illuminieren lassen, sagt Saitta, der sehr enttäuscht über die Reaktion einiger Nachbarn ist. "Wir hatten uns so viel Mühe gegeben. Jetzt bleibt der Platz dunkel, die weihnachtliche Stimmung ist weg." Dabei habe er auch Komplimente von Passanten für die beleuchteten Bäume bekommen. Im nächsten Jahr werde er aber wieder einen Tannenbaum auf dem Platz aufstellen lassen, um Beschwerden von vornherein aus dem Weg zu gehen. Es gibt im Umfeld des Barbarossaplatzes aber auch Anwohner (Name der Redaktion bekannt), denen die leuchtenden Bäume gefallen haben und die die Aufregung nicht verstehen. "Sie waren doch so schön."

Im Streit um die Beleuchtung im Straßenraum ist Oberkassel kein Einzelfall. Denn kürzlich hat sich ein Ehepaar aus der Düsseldorfer Altstadt wegen des "grellen Lichts" am Riesenrad auf dem Burgplatz beschwert. Auch dort hat das Umweltamt in der Wohnung die Helligkeit geprüft. Die Werte im Schlafzimmer des Paares ergaben Lichtstärken zwischen 0,4 und 0,46 Lux. Ohne Riesenradbeleuchtung wurden Werte von 0,3 bis 0,32 Lux festgestellt. "Es besteht kein Grund, die Beleuchtung des Riesenrads zu reglementieren", hieß es seitens der Stadt. So kann das Riesenrad wieder uneingeschränkt leuchten.

Unangefochten weihnachtlich strahlen kann die Platanenreihe auf der Luegallee. Seit vielen Jahren ist sie zur Adventszeit mit Lichterketten geschmückt. Zu verdanken ist das den Kaufleuten von "Wir in Oberkassel", die jedes Jahr um Baumpaten werben, die die Kosten für den Betrieb übernehmen. "In diesem Jahr haben wir sogar mehr Baumpaten für die Aktion gewonnen, so dass wir jede zweite Platane bestücken konnten", sagt Birgit Neisser vom Vorstand.

Riesenrad "Wheel of Vision" dreht sich auf dem Burgplatz in Düsseldorf
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Riesenrad "Wheel of Vision" dreht sich auf dem Burgplatz

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Foto: dpa, Horst Ossinger

Das Thema Licht ist im Augenblick sehr aktuell. Kürzlich ging es um die mangelhafte Beleuchtung der Straßen im Stadtteil. Denn die schlecht gewarteten Gaslaternen veranlassen dazu, abends nur mit der Taschenlampe aus dem Haus zu gehen. Wie kürzlich auf dieser Seite berichtet, offenbarte ein Rundgang durch den Stadtteil, den teils schlechten Zustand der Straßenlaternen. Ein Beispiel: Die Niederkasseler Straße zwischen Quirin- und Apfelweide ist abends so spärlich beleuchtet, dass jeder froh ist, wenn er am mit Lichterketten ausgerüsteten Tannenbaum an der St. Anna-Kirche angekommen ist. Ein Lichtblick in der Finsternis.

(RP)
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