Oberbilk Unterkunft für 160 Flüchtlinge entsteht in Oberbilk

Oberbilk · Die Stadtteil-Politiker der Bezirksvertretung 3 haben der Stadt einstimmig grünes Licht für das Errichten von zwei Wohnmodulen an der Moskauer Straße am Oberbilker IHZ-Park gegeben.

Die für Oberbilk zuständige Bezirksvertretung 3 hat der Stadt die notwendigen Genehmigungen erteilt, um auf dem brach liegenden Grundstück an der Moskauer Straße am IHZ-Park in Oberbilk Wohnmodule für Flüchtlinge zu errichten. Der Bebauungsplan für das Areal sieht eigentlich keine Wohnbebauung vor. Auch eine offene Bauweise, wie sie bei den beiden jeweils zweigeschossigen Wohnmodulen für Flüchtlinge geplant ist, ist nicht zulässig. Doch die Stadtteil-Politiker waren sich einig, dass man dem Bauprojekt grünes Licht geben müsse, um sicherzustellen, dass auch im Stadtbezirk 3 mehr Unterkünfte für die steigende Zahl von Flüchtlingen entstehen.

Bevor sie aber ihr Okay gaben, hatten die Politiker viele Fragen an Ulrike Lappeßen vom Bauaufsichtsamt, die in der Sitzung am Dienstagabend der Bezirksvertretung das Projekt vorstellte. So wollte etwa Dieter Sawalies (Linke) wissen, ob es auf dem Areal gesundheitsgefährdende Altlasten gebe und ob sichergestellt sei, dass zum Beispiel der Lärmpegel nicht die vorgegebenen Grenzen überschreite. Es habe in der Vergangenheit Altlasten auf dem zu bebauenden Grundstück gegeben, doch "in den 1990er Jahren wurde das Areal bis zu einer Tiefe von neun Metern saniert", sagte Lappeßen. Das Grundwasser werde regelmäßig überprüft und gebe nach aktuellen Messungen keinen Grund zur Besorgnis. Das treffe auch auf das Lärmlevel zu: Ein Schallgutachten habe gezeigt, dass bei einer Wohnbebauung auf dem Grundstück nicht mit dem Überschreiten vorgegebener Messwerte zu rechnen sei.

Diskussionsbedarf gab es auch bei der Frage, für welchen Zeitraum das Projekt bewilligt werden soll: So einigte man sich nach Rückfragen von SPD und CDU einstimmig darauf, dass das Projekt für fünf Jahre genehmigt wird, die Stadtverwaltung aber schon bis Ende 2019 den Stadtteil-Politikern Auskunft darüber gibt, wie die juristische Grundlage für Notunterkünfte dieser Art dann aussieht und welche weitergehenden Pläne die Stadt für das Areal gegebenenfalls hat.

An der Moskauer Straße sollen zwei zweigeschossige Wohnmodule für Flüchtlinge entstehen, die Platz für bis zu 160 Personen geben sollen. Jede Wohneinheit soll mit einem Etagenbett, Tisch mit Sitzgelegenheit und einer eigenen Pantry-Küche ausgestattet werden. Die Sanitäranlangen sollen auf dem Flur, getrennt nach Frauen und Männern, untergebracht werden. Je Wohnmodul sind vier Waschmaschinen und Trockner geplant. Zusätzlich ist ein eingeschossiges Wohnmodul vorgesehen mit Platz für Büros für Pförtner und Verwalter sowie Schulungs- und Aufenthaltsräume. Kinder sollen auf einer Grünanlage von rund 650 Quadratmetern Größe spielen können.

(RP)
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