Oberbilk Südpark: Lagerräume sind bald fertig

Oberbilk · An den verheerenden Brand des Hofladen-Gebäude der Werkstatt für angepasste Arbeit im Mai vergangenen Jahres soll schon bald nichts mehr erinnern. Das Lager wird derzeit neu gebaut.

 Die Mitarbeiter des Hofladens (v.l.) Sabine, Volkhard, Nina stehen in der neuen Lagerhalle für den Laden im Südpark. Der Rohbau ist inzwischen fast fertig.

Die Mitarbeiter des Hofladens (v.l.) Sabine, Volkhard, Nina stehen in der neuen Lagerhalle für den Laden im Südpark. Der Rohbau ist inzwischen fast fertig.

Foto: Günter von Ameln

Anblick war ein Schock für die Mitarbeiter des Hofladens der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA). Als sie am 7. Mai vergangenen Jahres zu ihrem Arbeitsplatz im Südpark kamen, waren große Teile des Gebäudes abgebrannt. Die zwei mutmaßlichen Brandstifter stehen derzeit vor Gericht.

An die Brandschäden soll schon bald nichts mehr erinnern, die Bauarbeiten liegen in den letzten Zügen. Der hintere Teil des Gebäudes, in dem das Lager und die Technik untergebracht waren, war komplett zerstört, der vordere Teil mit dem Hofladen arg in Mitleidenschaft gezogen worden.

"Nachdem wir die Baugenehmigung der Stadt für den Neubau erhalten haben, ging es sofort los. Innerhalb von sechs Wochen war der Rohbau fertig", sagt Hans Schultz, Bereichsleiter für Einkauf und Gebäudemanagement der WfaA, über die Fortschritte. "Jetzt fehlen noch der Fußbodenaufbau, die Fenster und die Türen." Eine neue Brandschutzwand zum Laden wird es selbstverständlich auch wieder geben. In wenigen Wochen soll alles fertig sein.

"Unsere Beschäftigten freuen sich sehr darüber", erzählt der Leiter des Hofladens, Matthias Kurz. Für viele der Mitarbeiter mit Behinderung sei der Brand ein großer Schock gewesen, insbesondere für die Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Einige hätten sich nach dem Brand krank gemeldet, andere hätten Angst um ihren Arbeitsplatz gehabt, berichtet Kurz. "Denjenigen haben wir erklärt, dass sie weiterhin in der Werkstatt arbeiten dürfen, auch wenn das Gebäude nicht mehr steht", sagt Kurz. Monatelang arbeiteten die Beschäftigten allerdings unter erschwerten Bedingungen. Der Verkauf musste kurzfristig in ein kleineres Nebengebäude verlegt werden, bis der ursprüngliche Hofladen im Oktober wieder eröffnete. "Das war nicht einfach — vor allem, weil alle Mitarbeiter auf sehr engem Raum gearbeitet haben", sagt Kurz zurückblickend. Jetzt werde wieder das komplette Sortiment angeboten — von selbst gemachtem Brot, Gemüse und Kräutern aus eigenem Anbau, Waren aus der Werkstatt-Produktion bis hin zu Bio- und Fair-Trade-Produkten. Nur als Lager dienen bis heute provisorisch noch die Nachbargebäude. Jedes Stückchen freie Fläche wird derzeit dafür genutzt.

Die Provinzial, bei der das Gebäude versichert ist, hat sich nicht nur um die finanzielle Regulierung des Schadens gekümmert. Sie bot der WfaA auch kurzerhand an, Gemüse und Kräuter einmal wöchentlich am benachbarten Standort der Versicherung zu verkaufen. "Wir haben das ein paar Mal erfolgreich getan, ehe wir den Verkauf aufgrund der Witterung wieder einstellen mussten", berichtet Matthias Kurz. Nun laufen Gespräche, ob und in welcher Form die Kooperation auch in diesem Jahr weitergeführt werden soll — auch, wenn der Hofladen wieder regulär geöffnet ist.

(RP)
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