Oberbilk Neuer Garten soll bunt blühen

Oberbilk · "Düsselgrün"-Vertreter errichten im Bürgerpark in Oberbilk einen Ort des Verweilens.

 Anne Konnertz (l.) und Anika Füger flechten beim Oster-Gartentreff ein Weidenbeet.

Anne Konnertz (l.) und Anika Füger flechten beim Oster-Gartentreff ein Weidenbeet.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Neue Hochbeete aus Holz und Weide, ein Gewächshaus, eine Kräuterspirale: Nach dem Umzug aus der Haifastraße in den Bürgerpark an der Stahlwerkstraße haben Vertreter der Initiative "Düsselgrün" bereits einiges in ihrem Gemeinschaftsgarten geleistet. Die Hauptarbeit steht ihnen jedoch im beginnenden Frühjahr noch bevor.

Vor gut einer Woche hat die Saison im Garten am Gesundheitsamt in Oberbilk begonnen. Doch das heißt nicht, dass die Hobbygärtner den Winter über untätig waren: An neuer Stelle mussten sie mit ihrem Gemeinschaftsgarten komplett von vorn anfangen. Sie stemmten im November den Umzug aus dem alten Garten, dessen Fläche nun bebaut wird. Weil die meisten Hochbeete zu morsch waren, um transportiert zu werden, bauten die "Düsselgrün"-Vertreter im Januar und Februar in der offenen Holzwerkstatt des Vereins "Niemandsland" viele neue Holzkästen für Kartoffel, Petersilie und Co. Die Freunde des urbanen Gärtnerns flochten Weidenbeete und errichteten ein Gewächshaus. In diesem werden nach Worten von Anika Füger (28), eine der Aktiven, Tomaten- und Paprikasorten angebaut, die etwas empfindlicher sind. Beim ersten offenen Gartentreff in diesem Jahr am Sonntag vor gut einer Woche haben sie und weitere engagierte Hobbygärtner angefangen, eine Kräuterspirale zu bauen. Die gilt es fertigzustellen - und vor den Kaninchen zu schützen, die sich im Bürgerpark sehr heimisch fühlen.

"Bis Ende Mai ist für uns die Hauptarbeitszeit", sagt Anika Füger, "die Beete müssen befüllt werden." Dafür brauchen die "Düsselgrün"-Vertreter noch mehr Hackschnitzel und Erde. Bei den Hackschnitzeln hoffen sie auf die Stadt, Erde haben die Hobbygärtner vom Landwirtschaftsbetrieb "Lammertzhof" bekommen. Doch diese reiche nicht aus.

Mit den Materialien geht es in Kürze ans Pflanzen: Verschiedene Obst- und Gemüsesorten, Kräuter und Gewürze sollen auf dem rund 600 großen Quadratmeter Areal wachsen. Kartoffeln und Möhren, Chili, Heidelbeeren und Erdbeeren. "Es wäre schön, wenn es hier bis zum Sommer bunt blüht", stellt Füger fest. Hierfür fehlt allerdings noch ein Wasseranschluss, bemerkt Anne Konnertz (47). Spätestens in zwei bis drei Wochen werde dieser benötigt; aktuell behelfen sich die "Düsselgrünen" noch mit etwas Regenwasser aus Plastiktonnen.

Konnertz gärtnert zu Hause auf dem Balkon, hat jedoch noch mehr Spaß daran, sich beim Anbauen von Tomate oder Paprika mit anderen Hobbygärtnern auszutauschen. Wenn sich viele Menschen zusammentun, hat so mancher wertvolle Tipps, kann von Erfahrungen aus dem eigenen Garten berichten. Anne Konnertz hat im vergangenen Jahr den Prinzessinnengarten in Berlin besucht, eine soziale und ökologische urbane Landwirtschaft. Und auch in der Umgebung gebe es verschiedene Gartenprojekte, in Köln etwa. Wissen wird geteilt und wächst wie die Setzlinge, die die urbanen Gärtner in die Erde pflanzen.

Die "Düsselgrün"-Gemeinschaft wächst, weil immer mehr Menschen das Gemeinsame schätzen lernen. So auch eine Düsseldorferin, die zum zweiten offenen Gartentreff gekommen ist, weil sie nicht mehr nur für sich Schnittlauch und Petersilie ziehen will. Vor allem im Sommer kommen laut Konnertz immer mehr Leute. Dennoch kennen viele Nachbarn das Projekt nicht, was die Aktiven gern ändern würden. Der alte Garten sei versteckt und eingewachsen gewesen. Der neue soll mit der Devise "voneinander und miteinander lernen" zu einem Ort des Verweilens werden.

(RP)
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