Oberbilk Kritik an RRX-Ausbau im Volksgarten

Oberbilk · Politiker bemängeln, dass die Deutsche Bahn vor Ort keine Lärmschutzwand errichten wird.

 Die Stützwand soll auf Kosten des Flanierwegs um sechs Meter in den Park versetzt werden. Politiker sehen die Ruhe im Park in Gefahr.

Die Stützwand soll auf Kosten des Flanierwegs um sechs Meter in den Park versetzt werden. Politiker sehen die Ruhe im Park in Gefahr.

Foto: Anne Orthen

Im Zuge des Ausbaus für den Rhein-Ruhr-Express (RRX), der die Städte an Rhein und Ruhr besser verbinden und auch für mehr Kapazitäten sorgen soll, werden auch in Oberbilk Lärmschutzwände errichtet. Im Volksgarten wird die Deutsche Bahn allerdings keinen Schallschutz installieren, wie sie den Politikern der Bezirksvertretung bei der Vorstellung der Pläne mitteilte. Das sorgt für Unmut. "Es ärgert mich, dass ein Erholungsgebiet wie der Volksgarten keinen Schallschutz erhalten sollte", sagte etwa Sabine Steinbrink-Neubacher (SPD). "Jeder Hausgarten wird geschützt, doch dort, wo Menschen ohne Balkon und Garten ihre Freizeit verbringen, soll keine Lärmschutzwand errichtet werden. Das kann ich so nicht akzeptieren, da muss die Deutsche Bahn vor Ort was machen", sagte sie.

Am Volksgarten wird die Deutsche Bahn ein neues Gleis für den RRX bauen und dafür die Strecke vor Ort um sechs Meter verbreitern. Während der Arbeiten, die unter anderem die Eisenbahnüberführung Emmastraße betreffen, soll das Areal um weitere sechs Meter ausgedehnt werden, um es als Baustelleneinrichtungsfläche nutzen zu können. Die jetzige Stützwand soll dafür versetzt und in Zukunft auf der Höhe des Spazierwegs entlang der Düssel stehen.

Das sorgt bei dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister und SPD-Politiker Lutz Goebels für Verstimmung: "Es ist zwar ein kleines Stück des Volksgartens, doch ein sehr wichtiges." Denn dort, wo die Gleise ausgebaut werden sollen, "ist die Düssel noch sichtbar, sie fließt durch den Park", so Goebels. Stadtweit gebe es kaum noch Orte dieser Art. Dass der Spazierweg verengt werden soll, sei daher unglücklich.

Die Bahn verwies auf das Bundesimissionsschutzgesetz: Demnach müsse sie für Lärmschutz sorgen, aber eben nicht in Parkanlangen wie dem Volksgarten, weil diese dem Gesetz nach keine "schützenswerte Aufenthaltsqualität" besitzen. Zudem fördere der Bund finanziell nur die Maßnahmen, die gesetzlich vorgeschrieben sind.

(semi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort