Oberbilk Kinder wünschen sich mehr frische Luft für Oberbilk

Oberbilk · Zur Sommerakademie Close Up hat Regisseur Ingo Toben Kinder eingeladen. Gemeinsam haben sie Ideen für den Stadtteil entwickelt.

 Talia (10) und Fee (8) haben aus Holzklätzen den Stadtteil Oberbilk nachgebaut. Mehr Bäume und Grün fordern die Kinder.

Talia (10) und Fee (8) haben aus Holzklätzen den Stadtteil Oberbilk nachgebaut. Mehr Bäume und Grün fordern die Kinder.

Foto: anne orthen

Aufgeregt laufen die Schüler durch die Aula, einige suchen nach ihren Textvorlagen. Sie sind Teilnehmer der Sommerakademie Close Up und können es kaum erwarten, ihren Eltern ihre erarbeitete Performance zu zeigen. Zwei Wochen lang haben die Kinder sich mit der Frage beschäftigt: "Wie sieht die Stadt der Zukunft aus?" Jetzt treten sie als Oberbürgermeister-Kandidaten des Jahres 2037 auf die Bühne und stellen ihr Wahlprogramm vor. "Kein Kind darf mehr geschlagen werden". "Keiner darf mehr wegen seiner Hautfarbe verfolgt werden." "Luxushäuser müssen abgeschafft, dafür mehr Strohhütten gebaut werden." "Ich sorge dafür, dass die Sonne nicht mehr scheint." "Es muss mehr Glitzer geben", so die, teilweise etwas schrägen, Wahlversprechen der Jung-Politiker, die sie in der Akademie zusammen erarbeitet haben.

Auch als Architekten konnten sich die Teilnehmer erproben. Aus Holzklötzen haben sie den Stadtteil Oberbilk nach ihren eigenen Vorstellungen nachgebaut. Über Kopfhörer können sich die Besucher die aufgezeichneten Planungsgespräche der Kinder anhören. Für Fee sind nicht nur Häuser und Straßen wichtig, sondern auch Bäume und Blumen. "Ein Bobbolino zum Austoben sollte da noch hin", findet sie. Auch Tania will eine Stadt mit vielen Bäumen. "Damit die Leute atmen können." Und eine Pizzeria ist ihr wichtig, Pizza mag sie nämlich besonders gern. Auch ein Labyrinth mit Häusern aus Pappe haben die Kinder gebaut und mit Kameras ausgestattet. Die beim durchkrabbeln aufgenommenen Filme werden als Videoinstallation gezeigt.

Schon zum zehnten Mal veranstaltet das Forum Freies Theater die Close-Up-Sommerakademie. Immer in den ersten beiden Wochen der Sommerferien laden Regisseur Ingo Toben und sein Team Kinder und Jugendliche in ihr Kunst-Labor ein. Dieses Jahr kooperiert das FFT mit der Gemeinschaftsgrundschule Sonnenstraße. "Wir haben zum ersten Mal nur mit Grundschülern gearbeitet. Das war spannend", sagt Toben. In den Herbstferien will das FFT die Arbeit fortsetzen. In einem leerstehenden Autohaus in Unterrath werden die Kinder "Neu-Oberbilk" gründen und ihre eigene Stadt als eine Art Freizeitpark bauen, berichtet Lisa Zehetner vom FFT.

(RP)
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