Düsseldorf Oberbilk Hofladen im Südpark wieder offen

Oberbilk · Nach dem Brand im Mai musste das Geschäft mit Bio-Produkten der Werkstatt für angepasste Arbeit aufwendig saniert werden. Die beiden zerstörten Nachbargebäude sind immer noch Ruinen. Es fehlt die Baugenehmigung der Stadt.

 Frische Produkte aus eigenem biologischen Anbau können Marit Klug (v.l.), Volkhard Lerm und Sven Lehmann nun wieder im Hofladen im Südpark verkaufen.

Frische Produkte aus eigenem biologischen Anbau können Marit Klug (v.l.), Volkhard Lerm und Sven Lehmann nun wieder im Hofladen im Südpark verkaufen.

Foto: Hans Jürgen Bauer

Noch ein halbes Jahr nach dem Brand steht dem Mitarbeiter des Hofladens der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA ) der Schreck ins Gesicht geschrieben: "Wir wussten nicht mehr wohin, alles war kaputt. Das hat uns sehr erschüttert." Als die elf Mitarbeiter des Hofladens im Südpark am Morgen des 7. Mai an die Arbeit gehen wollten, war ihr Ladenlokal total verrußt. Die beiden angrenzenden Gebäude, ein Technik- und ein Lagerraum, waren sogar komplett zerstört. Der Grund: ein verheerendes Feuer, ausgelöst durch Brandstiftung. Die Verursacher, zwei junge Männer, die ausgerechnet bei einem Sicherheitsunternehmen beschäftigt waren, wurden zwei Monate später gefasst. Sie sind auch für andere Brandstiftungen im Stadtgebiet verantwortlich. Der Schaden betrug 400 000 Euro.

"Wir haben uns sehr bemüht, jetzt wird alles wieder gut", konnte Verwaltungsratsvorsitzender Eberhard Fischer die Belegschaft nun beruhigen: Am Freitag nahmen die Mitarbeiter, darunter elf Kollegen mit Behinderung, ihre Arbeit wieder auf. Der Hofladen wurde nach gründlicher Innenrenovierung wieder eröffnet.

Rund 200 000 Euro hat die Instandsetzung des Ladenlokals gekostet. Durch das Feuer wie auch die anschließenden Löscharbeiten hatte die Inneneinrichtung erheblichen Schaden genommen. Eine Kölner Spezialfirma musste die gesamte Wandverkleidung abtragen und gesondert reinigen. Auch das Dach war betroffen und musste zum Teil neu gedeckt werden. Die Sanierung des Hofladen-Komplexes gestaltete sich schwieriger als zunächst gedacht, denn es gab keine Baupläne für die zerstörten Gebäude. "Die waren ja quasi Überbleibsel aus der Buga-Zeit und wurden erst später von der WfaA übernommen", berichtet Prokurist César Cartagena. Durch Zufall sei man dann aber auf Baupläne eines anderen Gebäudes aus der Buga-Zeit gestoßen und habe nach diesem dann an die Arbeit gehen können. "Zum Glück war die Statik des Hofladen-Gebäudes nicht betroffen, wie sich herausstellte", sagt Cartagena.

Auf rund 200 Quadratmetern können die Kunden im Laden nun wieder Obst und Gemüse aus eigenem biologischen Südpark-Anbau erwerben sowie Backwaren aus der hauseigenen Bäckerei. Auch die übrigen Waren stammen allesamt aus biologischem Anbau beziehungsweise biologischer Produktion, vom Käse bis zu Wein und Bier. Die Anordnung des Sortiments wurde nur geringfügig geändert, allerdings können sich die Mitarbeiter nun über einen eigenen Aufenthaltsraum freuen, den hatte es zuvor nicht gegeben. Wenig erfreut ist man bei der WfaA derzeit allerdings über die Stadt: "Wir warten noch immer auf eine Baugenehmigung für die beiden zerstörten Nachbargebäude", berichtet Cartagena. "Es heißt, die Sache sei im Bauaufsichtsamt im Zustand der Bearbeitung." Sollte nicht bald grünes Licht von der Stadt kommen, könnte sich der Baubeginn wegen des bevorstehenden Winters bis ins nächste Jahr verzögern, befürchtet Cartagena.

Unter keinem guten Stern stand jetzt auch die Wiedereröffnung des Hofladens: Diese sollte eigentlich mit Kinderschminken, Kürbisschnitzen und anderen Aktionen gefeiert werden. Doch das geplante Familienfest fiel wegen Dauerregens buchstäblich ins Wasser.

(RP)
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