Düsseldorf Haus Kolvenbach steht seit Jahren leer

Düsseldorf · Das einst beliebte Ausflugs- und Vereinslokal im Südpark gehört der Stadt. Doch die schafft es offenbar nicht, einen Pächter zu finden. Auch andere Immobilien in städtischem Besitz waren oder sind ungenutzt.

 Hier kehrt schon lange keiner mehr ein: Das Haus Kolvenbach im Südpark steht seit Jahren leer.

Hier kehrt schon lange keiner mehr ein: Das Haus Kolvenbach im Südpark steht seit Jahren leer.

Foto: Göttert

Vor mehr als drei Jahren hat eine stadtteilbekannte Lokalität dicht gemacht, die seither nicht nur viele Spaziergänger, sondern vor allem für die Schützen und die Vereine von Oberbilk schmerzlich vermissen: das Haus Kolvenbach.

Die Immobilie am Stoffeler Kapellenweg zwischen Volksgarten und Südpark gehört der Stadt und war über Jahrzehnte hinweg beliebtes Ausflugsziel sowie traditionelle Vereinsgaststätte. Eigentlich von Lage und Nachfrage her eine schöne Adresse, sollte man meinen. Aber offenbar hat die Stadt als Eigentümerin des Objektes erhebliche Probleme, dieses effizient zu verpachten.

Die SPD in der Bezirksvertretung 3 hat erstmals im Februar 2012 und danach wieder im April 2013 auf den Leerstand hingewiesen und den Liegenschaftsausschuss darum gebeten, sich des Themas anzunehmen. Auf die erste Anfrage kam 2012 die Antwort der Verwaltung, dass "interne Prüfungen und Abstimmungen zur zukünftigen Nutzung des Objektes derzeit noch erfolgen".

Eine Aussage dazu wie zur Notwendigkeit etwaiger Investitionen, zu gut Deutsch: ob also Geld in eine Sanierung gesteckt werden müsste, könne daher erst "nach Vorlage eines Ergebnisses getroffen werden". Danach passierte lange nichts. Im vergangenen Jahr stellte die SPD eine erneute Anfrage, wieder mit der gleichen unbefriedigenden Antwort der Verwaltung.

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung 3 hat die SPD nun einen erneuten Vorstoß in Sachen Haus Kolvenbach gewagt: Welches Konzept die Stadt bei der Neuvermietung oder Verpachtung verfolge, wollte man wissen. Außerdem sollte die Verwaltung mitteilen, in welchem baulichen Zustand sich das Haus befindet und welche Sanierungen beziehungsweise Investitionen erforderlich seien.

Außerdem sollte mitgeteilt werden, ob es Interessenten für das Objekt gebe. Die Antwort der Verwaltung steht trotz Anfrage bis dato aus. Auch nach mehr als drei Jahren kann die Eigentümerin Stadt keine Angaben über ein eigenes Objekt machen. Das läuft derweil Gefahr, durch Dauerleerstand zunehmend unattraktiver für den Markt zu werden.

Offenbar ist Haus Kolvenbach aber kein Einzelfall. So ist es der Initiative von Manes Meckenstock zu verdanken, dass das Bootshaus im Volksgarten, ebenfalls eine Stadtimmobilie, vor jahrelangem Leerstand bewahrt wurde. Zuvor hatte es auch dort erhebliche Probleme gegeben, einen neuen Pächter zu finden.

Und noch eine weitere städtische Immobilie im Gastronomiebereich fristet im Stadtbezirk 3 seit längerem ein Schattendasein: das Restaurant "Atrium" im Gebäude der Volkshochschule am Bertha-von-Suttner-Platz hinter dem Hauptbahnhof. Auch dort geht schon lange kein Gast mehr ein oder aus.

(RP)
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