Engagement in Düsseldorf Nachbarschaftsinitiative Düsselgrün feiert Zehnjähriges

Düsseldorf · Die Nachbarschaftsinitiative Düsselgrün lud am Samstagnachmittag zum Sommerfest nach Oberbilk. Gefeiert wurde im Gemeinschaftsgarten. Bald soll sich ein Verein gründen.

 Zur Feier seines zehnjährigen Bestehens lud das Team des Gemeinschaftsgartens Düsselgrün zum Sommerfest.

Zur Feier seines zehnjährigen Bestehens lud das Team des Gemeinschaftsgartens Düsselgrün zum Sommerfest.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Ein handbemaltes Schild neben der kleinen Gartenpforte heißt die Besucher Willkommen. Seit 2015 hat Düsselgrün im WBZ-Park an der Velberter Straße eine Brachfläche zu einer kleinen Oase umgestaltet. „Wir haben Hochbeete aufgestellt, einen kleinen Teich angelegt, reichlich Sträucher gepflanzt, eine Bühne und eine Theke gebaut“, zählt Barbara van Holt auf und man merkt ihr die Begeisterung an, wenn sie die letzten Jahre Revue passieren lässt – seit 2012 ist sie bei Düsselgrün.

Die Gemeinschaft pflanzt auf dem umzäunten Gelände am Ostende des wenig einladend wirkenden WBZ-Parks Kräuter, Gemüse und Obst an. Gerade sind verschiedene Beeren und Tomaten reif für die Ernte. „Wir konnten in diesem Jahr die ersten Pfirsiche pflücken“, sagt Barbara van Holt und freut sich. In einer Ecke des Geländes hat ein Imker für Bienen eine neue Heimstatt aufgebaut.

Das Sommerfest an diesem Samstagnachmittag ist gut besucht. Nachbarn, Freunde und Unterstützer des Projekts sind gekommen. „Wir würden uns sehr über Verstärkung freuen“, sagt van Holt. Der harte Kern der Gemeinschaft besteht aus rund zwanzig Gartenfreunden. „Das ist auf Dauer aber zu wenig, um hier alles bewirtschaften zu können“, sagt sie. Sie selbst schwingt sich regelmäßig auf ihren Drahtesel und radelt von Reisholz rund zwölf Kilometer nach Oberbilk. Wer es schön haben möchte, der müsse sich auch mal die Hände schmutzig machen. Um sich inspirieren zu lassen, reist van Holt immer wieder in verschiedene Städte. „Dort schau ich mir an, wie andere urbanes Gärtnern umsetzen“, sagt sie.

Das gemeinnützige Projekt war 2012 ursprünglich als Kooperation mit Niemandsland e. V. gestartet. In Kürze wird Düsselgrün im zehnten Jahr seines Bestehens nun selbst zum Verein. „Wir sind gerade dabei, alle Formalitäten zu erledigen“, sagt Daria Blüm, die sich ebenfalls bei Düsselgrün engagiert. Man müsse aber nicht Mitglied werden, um bei dem Projekt mitzumachen.

Die Initiative sucht die Kooperation im Quartier, beispielsweise mit der nahe gelegenen Kindertagesstätte und sozialen Angeboten rund um den Park. „Wir würden uns wünschen, dass dies hier zum Treffpunkt nicht nur für die Nachbarschaft wird“, sagt Barbara van Holt. „Wir wollen altes Wissen bewahren und vermitteln, wie man naturnah ohne Pestizide gärtnern kann.“ Das würde die engagierte Gruppe gerne ausdehnen.

Deshalb hatten die Düsselgrüner beim Gartenamt angeregt, den recht monoton aussehenden WBZ-Park nutzerfreundlicher zu gestalten, zum Beispiel eine Wildblumenwiese anzulegen. „Leider ist es wohl so, dass der Park von einem Künstler entworfen wurde und wir deshalb kein grünes Licht bekommen haben“, sagt van Holt. Umso wichtiger sei es daher, die von der Stadt zur Verfügung gestellte Fläche an der Velberter Straße so gut wie nur möglich zu nutzen.

Bei Fingerfood, Kaltgetränken und zum Abend Live-Musik kommen die Anwohner miteinander ins Gespräch, tauschen Ideen oder Tipps aus und machen Pläne, was noch in nächster Zeit gemacht werden muss. „Saison ist von März bis Oktober. Wer mitmachen möchte, kann gerne vorbeischauen. Wir treffen uns regelmäßig sonntags ab 15 Uhr.“

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