Düsseldorf-Oberbilk Ein „Myfest“ gegen Hass und Diskriminierung
OBERBILK · Mittlerweile kommen Gäste aus ganz Nordrhein-Westfalen, um beim „Maghreb-Myfest“ in Düsseldorf-Oberbilk einen Nachmittag zu verbringen.
VON TINO HERMMANS
Dakka Charfa Marrakchia geben Gas. Für ihren Auftritt hatten sie sich die vier Musiker in original marokkanische Kaftane gekleidet und so einen optischen Hauch ihres Heimatlandes auf die Bühne gezaubert. Als das Quartett unter Führung von Abdelfattah Moujahed ihren Trommeln Töne entlockte und Moujahed singt, ist die marokkanische Kultur vollends auf dem Dreiecksplatz angekommen.
Das vierte „Maghreb-Myfest“ in Oberbilk hatte Fahrt aufgenommen. „Wir haben aber nicht nur marokkanische Musik, sondern auch ganz bewusst deutsch gerappte Texte und internationale Songs im Programm“, erläutert Myfest-Hauptorganisator Kalifa Zariouh. „Es soll ja ein Fest für alle sein. Wir sind offenherzig, respektvoll, integrativ.“ So stand auch der Düsseldorfer Noordin Derbali, um den bei „The Voice of Germany“ alle vier Gesangcoaches buhlten, mit einem Potpourri internationaler Top-Hits auf der Bühne.
In den beiden letzten Jahren musste das Fest wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Doch Zariouhs Idee, die Integration zu fördern und gegen Hass und Diskriminierung vorzugehen, überlebte die Krise und so lud der ehemalige städtische Sportamtsmitarbeiter zum vierten Male zum Myfest eingeladen. Dietmar Wolf der Schirmherr. Erstmalig war Oberbürgermeister Stephan Keller und die marokkanische Generalkonsulin Loubna Ait Bassidi dabei.
„Ich bin seit September 2019 in Düsseldorf. Daher hatte ich bisher nur von dem Myfest gehört“,erläutert die Generalkonsulin. „Feste wie dieses sind wichtig, damit sich die Menschen verstehen. Deshalb ist es schön, so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Nationen zu sehen, die feiern, Spaß haben.“
Zariouhs Leitsatz ist es „Begegnen statt entfremden“. Ihm gelang es, aus Oberbilk eine Brücke nach Nordafrika zu schlagen und der kleinen Welt des Düsseldorrfer Stadtbezirks 3 (Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Flehe, Volmerswerth) die Kultur und Lebensfreude aus Marokko näherzubringen. Daraufhin bot der OB an, die Kontakte zur ehemaligen Hauptstadt Marrakesch, zu intensivieren. So bringt das Myfest 2022 nicht nur Menschen aus Orient und Okzident zusammen, sondern auch ganze Städte.