Projekt in Düsseldorf Mit dem QRator den Stadtbezirk 3 entdecken

Oberbilk · Mit dem QRator wird Wissenswertes über verschiedene Projekte in digitaler Form sichtbar. Strukturschwache Quartiere sollen so aufgewertet werden.

 Helmut Schneider (Oberbilker Geschichte(n)), Martina Pophal (Song für Oberbilk), Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf und Omid Gudarzi (v.l.).

Helmut Schneider (Oberbilker Geschichte(n)), Martina Pophal (Song für Oberbilk), Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf und Omid Gudarzi (v.l.).

Foto: RP/Tino Hermanns

Omid Gudarzi ist eine im Stadtbezirk 3 – und vor allem rund um den Mintropplatz – engagierte Frau. Mit ihrem Filmpartner, dem Kameramann und Editor Marcel Scherrer, hat sie nun ein neues Konzept entwickelt: den QRator. Der QRator ist eine Plakette, die Filme und andere digitale Inhalte an Gebäuden oder anderswo mittels eines QR-Codes zugänglich macht.

Die Filmemacher wollen mit ihrem Pilotprojekt lokale Vereine, Initiativen und Standortgemeinschaften unterstützen. Der QRator sei identifikationsstiftend und heimatverbunden. „Er hilft bei der Vernetzung der Menschen im Stadtteil und erfüllt einen Bildungswert“, sagt Gudarzi. „Vor allem sollen strukturschwache Quartiere eine Aufwertung durch möglichst viele QRatoren erhalten“, ergänzt sie.

Die ersten vier QRatoren gingen mithilfe eines Zuschusses der Bezirksvertretung 3 an ganz unterschiedliche Projekte. Für das Jugendprojekt „Young Multi Words and World“ gibt es ein Musikvideo zu einem von jungen Oberbilkern geschriebenen Song. Der QR-Code hierzu ist am sprechenden Bücherschrank am Oberbilker Markt zu finden. Außerdem gibt es für das Projekt „Reassembling Mintropplatz“ einen Projektfilm (QR-Code: Arbeit und Leben, Mintropstraße), für das Kulturprojekt „Malerschule in unseren Straßen“ ein Biopic von Caspar Johann Nepomuk Scheuren (QR-Code: Scheurenstraße) und eine Sound- und Filmcollage mit Zeugeninterviews zu gestern und heute für die Aktion Oberbilker Geschichte(n) (QR-Code: sprechender Bücherschrank am Oberbilker Markt). „In engem Austausch mit den QRatierten recherchieren und redigieren wir die Bedarfe und Quellen, klären Rechtefragen, texten, sprechen, interviewen und komponieren die Film- und Tonebenen in einer dem Thema angepassten Montage“, erklärt Gudarzi das Vorgehen. Der Aufwand kann von einfachen Diashows bis zu Spielszenen in „Augmented Reality stark variieren. „Die Rechte als Filmemacher treten wir nach getaner Arbeit an die QRatierten ab“, sagt Gudarzi.

Das alles soll aber nur der erste Schritt sein. Gudarzi möchte nicht nur Vereine oder Initiativen vorstellen, sondern auch Menschen. Personen habe sie noch keine konkret gefragt, doch QRatoren könnten auch an Gebäude mit Hinweisen zur Biografie berühmter Bewohner, Künstler oder Musiker angebracht werden. „Und dann muss es QRatoren ja nicht nur im Stadtbezirk 3 geben. Man kann die Idee ja auch in andere Bezirke ausweiten“, sagt sie. Die Chancen dafür stehen nicht einmal schlecht, Düsseldorf Tourismus hat schon bei den Filmemachern angefragt und sich nach dem QRator erkundigt.

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort