Benrath Nutzung für Kunst-Insel

Benrath · Für den in Benrath eingemotteten Lüpertz-Pavillon gab es bei einem neuen Besichtigungstermin gestern weitere Interessenten.

 Holger Hagedorn hat eine künstlerische Verwendung im Sinn.

Holger Hagedorn hat eine künstlerische Verwendung im Sinn.

Foto: Von Ameln

Der Pavillon von Markus Lüpertz war 2006 zur Quadriennale im Ehrenhof aufgebaut worden. Jetzt liegt er in vielen Einzelteilen in der IDR-Halle. Das Objekt selbst ist etwas sperrig, hat keine Türen, keine Fenster und keine Wärmeisolierung, außerdem braucht man wohl drei bis fünf Tieflader, um das gesamte Material zu transportieren.

Eine standesgemäße Nutzung als Kunstwerk wünscht sich Holger Hagedorn für den Pavillon. Er möchte bei Zons eine Kunstinsel etablieren und hat dafür bereits ein 3,5 Hektar großes Grundstück erworben. Dort könnte der Pavillon als Kunst- und Ausstellungsraum zu neuen Ehren kommen. Hagedorn hat Anfang der 90er Jahre an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert, als Markus Lüpertz dort Rektor war. Die Idee, den Pavillon als Tierasyl auf Kos zu nutzen, findet der Künstler nicht so gut.

"Der Lüpertz-Pavillon muss gerettet werden", sagt er. Jetzt schaut er sich die Einzelteile in der IDR-Halle an der Benrodestraße in Benrath an, wo sie bereits seit sieben Jahren lagern. Ein Freund hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, nachdem über erste Interessenten berichtet wurde.

Denis Rauhut, Vorstand der Stadttochter IDR (Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz), hat aufgrund der neuen Nachfrage noch einmal einen weiteren Besichtigungstermin angeboten. "Je näher ein Interessent an einer künstlerischen Verwendung ist, desto eher wird er den Pavillon bekommen", sagt er. Eilig hat er es nicht. Eine Entscheidung soll Ende Juli bis Anfang August fallen. Bis dahin sammelt er die Interessenten. Am nächsten Montag, 1. Juli, wird es um 10 Uhr noch einmal eine Chance zur Besichtigung an der Benrodestraße 132 geben.

Zum neuen Termin in der Halle sind vier Interessenten erschienen. Sie nehmen den gestapelten Pavillon genau in Augenschein und scheinen abzuschätzen, ob er für die gewünschten Zwecke brauchbar ist.

Zwei sagen nicht, was sie mit dem Pavillon vorhaben, nur Unternehmer Zoranco Zlateski wartet mit seiner Idee auf: "Ich möchte den Pavillon einer Stadt in Mazedonien zur Verfügung stellen", sagt er und plant den Transport zu finanzieren. Drei Städte hat er im Blick, dort finden Stadtfeste und kulturelle Veranstaltungen statt, die der Pavillon aus seiner Sicht bereichern könnte.

Was aus dem unverkäuflichen Kunstwerk wird, scheint also weiterhin ungewiss. Bislang könnte es auf der griechischen Ferieninsel Kos herrenlosen Hunden und Katzen als Asyl dienen, das ist die Idee von Kurt Wingens. Jetzt ist Künstler Holger Hagedorn unter den weiteren Interessenten und hofft, dass er den Pavillon erhält. "Den Transport könnte ich organisieren, und dann würde der Pavillon meine geplante Kunstinsel bereichern."

(sime)
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