Niederkassel Schüler engagieren sich sozial
Niederkassel · Anlässlich des sozialen Schulprojekts "Ceci goes Social" des Cecilien-Gymnasiums arbeitet die Schülerin Manuela Striebich in der deutsch-japanischen Kita im Eko-Kulturzentrum. Einmal pro Woche besucht sie dort die Kinder.
Um soziales Lernen als lebenslangen Prozess schon früh erfahrbar zu machen, hat das Cecilien-Gymnasium vor fast zehn Jahren das Projekt "Ceci goes Social" ins Leben gerufen. Dabei sind Schüler der neunten Klasse im Rahmen des Projekts aufgerufen, eine ehrenamtliche Tätigkeit in einer von ihnen selbst gewählten sozialen Einrichtung zu leisten. Mindestens 60 Stunden Arbeit müssen sie dann absolvieren, um fundierte Erfahrungen zur sozialen Arbeit machen zu können.
Manuela Striebich engagiert sich zum Beispiel derzeit in der Kita im Eko-Haus der Japanischen Kultur am Brüggner Weg in Oberkassel. Ihre eigene Zeit als Kind dort ist ihr so positiv in Erinnerung geblieben, dass sie sich für die Arbeit in dem Kulturzentrum entschied. Seit Beginn des Schuljahrs unterstützt die Schülerin das Erzieherinnen-Team der deutsch-japanischen Kita jeden Donnerstag bei der Arbeit — und hat dabei schon Freundschaft mit den Kindern, die die Einrichtung besuchen, geschlossen.
Denn als sie zu Beginn ihrer Arbeit den Raum betritt, wird Striebich gleich von den Jungen in der Bauecke, in der sie mit Bauklötzen oder Lego beschäftigt sind, begrüßt. Mit Stolz zeigen sie ihr, was sie gebaut haben. "Es macht mir viel Spaß, wenn ich hier unterstützend helfen kann. Ich kann mir auch vorstellen, dass mein späterer Berufswunsch mal in Richtung Pädagogik geht. Aber das muss natürlich nicht zwingend so sein", sagt Striebich, die bereits viele schöne Momente in der außergewöhnlichen Kindereinrichtung erlebt hat. "Einmal bin ich sogar extra montags zur Weihnachtsfeier gekommen, weil ich mir die Aufführung des Weihnachtstheaters und das gemeinsame Singen aller Kinder auf keinen Fall entgehen lassen wollte", sagt die Schülerin.
Das pädagogische Konzept der Kindereinrichtung, die vom Eko-Haus, dem Zentrum für japanische Kultur in Niederkassel, getragen wird, ist — um Missverständnissen vorzubeugen — nicht etwa zweisprachig. "Hier gibt es für die deutschen Kinder keinen Japanisch-Unterricht und umgekehrt für die japanischen keinen Deutsch-Unterricht. Japanische Kinder werden von japanischen Kollegen und deutsche Kinder von Deutschen betreut", erklärt Sylvia Ehart, die seit acht Jahren in der Kita tätig ist und diese sogar seit einem Jahr leitet. Aber die Kinder lernten durch den Kontakt mit der jeweils anderen Kultur viel über diese und zeigten damit auch von Anfang an Verständnis für fremde Kulturen. In der Kita geht es um das Miteinander: Gern wird etwa gemeinsam mit allen Kindern gefeiert; christliche Feste wie Weihnachten und Ostern werden ebenso begangen wie die zahlreichen Feste, die der buddhistische Kalender vorsieht.
Das soziale Engagement von Manuela Striebich und ihren Schulkameraden wird derweil seitens der Schule durch regelmäßige Treffen begleitet. "Bislang haben wir von unseren Schülern durchweg positive Rückmeldungen, die gemachten Erfahrungen werden meist als persönliche Bereicherung gesehen", sagt Lehrer Niklas Bonnekessel, der gemeinsam mit Kollegin Stephanie Kessels die Betreuung der sozial engagierten Schüler am Cecilien-Gymnasium verantwortet.