Niederkassel Koto-Workshop für Ceci-Schüler

Niederkassel · Schüler mit Wahlfach Japanisch beschäftigten sich mit fernöstlicher Musik.

 Das japanische Instrument wurde vom "Koto-Ensemble" vorgestellt. Es erinnert an Zither, Harfe oder auch Cembalo.

Das japanische Instrument wurde vom "Koto-Ensemble" vorgestellt. Es erinnert an Zither, Harfe oder auch Cembalo.

Foto: Bernd Schaller

Sabina Fahnenbruck, Schulleiterin des Cecilien-Gymnasiums, war sichtlich erfreut über die große Teilnahme der Schüler an dem Koto-Workshop. Dazu hatte das Ceci vor allem die Schüler eingeladen, die wahlweise in den Klassen 8 oder 11 Japanisch als Fremdsprache belegt haben. Auch der Japanisch-Unterricht für Schüler anderer Schulen, etwa in Meerbusch, findet zentral an dem Niederkasseler Gymnasium statt. In ihrer Begrüßung hob Sabina Fahnenbruck die Bedeutung der rund 7000 in Düsseldorf lebenden Japaner hervor, die in Deutschland die größte japanische Gemeinde bilden. "Wir versuchen unsererseits durch viele gemeinsame Veranstaltungen der japanischen Sprache und Kultur sehr nahe zu kommen", betonte die Schulleiterin. Unter das Publikum hatte sich auch Christa Kayser-Hölscher, Amtsvorgängerin von Sabina Fahnenbruck, gemischt, die sich offenbar für den Fortgang der deutsch-japanischen Kultur-Kooperation an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte interessierte.

Das Koto, auch als Wölbbrett-Zither bezeichnet, kam ursprünglich aus China und wurde während der Nara-Zeit (710 - 793) in Japan ein wichtiges Instrument der kaiserlichen Hofmusik und damit auch Bestandteil der japanischen Kultur im Allgemeinen. "Ich habe einfach großes Interesse an dem Land und seiner Kultur, die ich einfach sehr spannend finde", sagte die 17-jährige Shannon Norget aus der 11. Jahrgangsstufe. Mit ihrer Berufswahl habe die Entscheidung für Japanisch erstmal nichts zu tun."

Freudig aufgeregt war Kyoto Jastram, die als Leiterin des fünfköpfigen Koto-Ensembles das Instrument und seine Historie kurz umriss. Der "trockene" Klang des Instruments, dessen 13 Saiten mit krallenförmigen Plekten gezupft werden und dessen Tonhöhe über bewegliche Stege bestimmt wird, erinnert an Zither, Harfe oder auch Cembalo.

Die Melodien der traditionellen japanischen Lieder waren letztlich gar nicht so weit von den Harmonien westlich geprägter Hörgewohnheiten entfernt. Unmittelbare Wirkung erzielte jedoch die meditative Ruhe, die von dem Spiel, dessen langsame Tonfolgen bisweilen mit dem trägen Fall von Regentropfen assoziiert werden konnten, ausging. "Wir spielen von Herzen, mit Gefühl, um zur Ruhe zu kommen, und wenn man einschlafen kann, ist es gute Musik", erklärt Kyoto Jastram lachend, sehr wohl wissend, dass der Musik hierzulande eine eher gegenteilige Aufgabe zugeordnet wird. Das Klangergebnis einer modernen Komposition ähnelte einer Kreuzung aus dem Elektro-Minimalismus von Kraftwerk mit Folkeinflüssen.

Die Wirkung war an Jonathan Gothes linkem Fuß, der im Rhythmus mitwippte, gut zu erkennen. "Ich finde Japan einfach cool, und ich habe einen japanischen Freund, mit dem ich mich auch sprachlich besser austauschen möchte", so der 14-Jährige, der sich bereits in der 8. Klasse für Japanisch als Fremdsprache entschieden hat. Viel Applaus gab es zum Schluss für das Koto-Ensemble, und viele Schüler standen an, um das Instrument aus der Nähe zu betrachten oder ihm einige Töne zu entlocken.

(RP)
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