Niederkassel Junger Schützen-Vorstand macht alles neu

Niederkassel · Der Niederkasseler Schützenverein stellt sich nach den Festivitäten zum 125-jährigen Bestehen neu auf. Der verjüngte Vorstand ist dabei, das Schützenfest umzustrukturieren. Ein Grund ist die ungewisse Zukunft der St. Annakirche.

 Kassiererin Stefanie Pulm, Schützenchef Thomas Damm (hinten) und Vize-Chef Marc Klement denken über neue Vereinsstrukturen nach.

Kassiererin Stefanie Pulm, Schützenchef Thomas Damm (hinten) und Vize-Chef Marc Klement denken über neue Vereinsstrukturen nach.

Foto: David Young

Immer wenn ein Jubiläum ansteht, sind Veränderungen zu erwarten. Jedenfalls ist das die Meinung des neuen Niederkasseler Schützenchefs Thomas Damm, der dann auch erklärt, warum das so ist. "Die Mitglieder fiebern dem Jubiläum entgegen, so dass zunächst alles andere in den Hintergrund gedrängt wird." Mit alles andere meint er, wie es nach den Festivitäten zum 125-jährigen Bestehen der "Dorfschützen" im vergangenen Jahr weitergehen soll. Zumal Britta Damm ihren Abschied als Chefin der Niederkasseler Schützen genommen hat und sich als Vorsitzende der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine zukünftig eben vor allen Dingen um die Gesamtbelange der Schützen in der Stadt kümmern will.

Ein Einschnitt, der erstmal nicht so gravierend erscheint, hat sie den Niederkasseler Chefposten doch an ihren Ehemann und Ex-Vizechef weitergegeben. Aber der Schein trügt, denn der neue Vorstand hat einen erheblichen Umbruch zu schultern: Nur noch in diesem Jahr wird in Niederkassel das Schützenfest auf traditionelle Weise gefeiert. "Für 2017 überlegen wir alles neu", sagt Damm, der sich gemeinsam mit Stefanie Pulm (1. Kassiererin) und dem 2. Schützenchef Marc Klement Gedanken über die Neustrukturierung des Schützenfestes macht und darüber, wie in den kommenden Jahren das Fest am besten gefeiert werden kann. Eine Herausforderung für den verjüngten neuen Vorstand, dessen Durchschnittsalter bei 40 Jahren liegt.

Ein Grund, alles auf den Prüfstand zu stellen, ist zunächst die ungewisse Zukunft der St. Annakirche. Denn noch weiß niemand, was aus ihr wird. "Für uns Schützen ist sie ein wichtiger Bezugspunkt", sagen die Drei. "Denn schon unsere Vorfahren haben stets den Kirchgang vor die Festivitäten gesetzt." Was also tun? Damm: "Wir könnten zum Beispiel die Schützenmesse im Zelt feiern oder draußen." Stefanie Pulm ergänzt: "Das Pappelwäldchen würde sich eignen, zumal es keine Prozession mehr dorthin gibt." Es werde nachgedacht, wo der beste Ort dafür ist, fügt Klement hinzu. Betroffen von der Zukunft der Niederkasseler Kirche ist auch das Martinsfest, das die Schützen jedes Jahr ausrichten. Denn im Pfarrzentrum, das einem Wohnhaus weichen soll, wurden die Tüten für die Kinder gelagert und ausgegeben. Der Vorstand hofft auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit der benachbarten Grundschule.

Im Raum steht auch die Frage, wie die Tage um den Sonntag herum am besten gruppiert werden können, und ob am Montag und nicht erst am Dienstag Schluss mit dem Schützenfest sein soll. Auch die Platzgestaltung neben der Theodor-Heuss-Brücke soll attraktiver werden. "Wir wollen alles tun, damit für jeden, vom Kind bis zum Senior, etwas dabei ist", bekräftigt das Trio. "Ein kleines überschaubares Fest für die Bevölkerung und Schützen."

Wie es mit den 30 Pagen weitergeht, ist ungewiss. Denn Pagenmutter Sandra hat ihren Posten quittiert. Damm: "Es wird uns etwas einfallen." "Die Pagen sind unsere Zukunft." Vielleicht könne man sie mit der Gruppe der Jungschützen verzahnen. Und in Erinnerung an den Auftakt mit 125 Luftballons 2015 sagt er: "Eine tolle Sache, auf Böllerschüsse zu verzichten, und künftig Luftballons zum Start in den Himmel zu schicken." "Wir sammeln Ideen", so der Chef, der auf die Unterstützung des gesamten Vereins setzt. Bewahren will Damm vor allem die Motivation, die den Festausschuss 2015 beflügelt hatte, ein tolles Jubiläum zu organisieren.

Ein festes Standbein der Niederkasseler Schützen bleibt das Oktoberfest. Pulm übernimmt wieder die Organisation. Eine Änderung gibt es aber, weil die Dorfschänke geschlossen wurde: "Unser Partner ist nun das Hotel ,Inside by Melia' am Seestern. Europachef Thomas Krause hat uns eine Zusammenarbeit zugesagt." Pulm geht davon aus, dass bei der Eröffnung des Vorverkaufs am 1. Mai alle Karten in Minutenschnelle weg sein werden. Eben so wie immer.

(RP)
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