Düsseldorf Großer Zulauf am Abenteuerspielplatz

Niederkassel · Das Spielgelände in Oberkassel war von Sturmtief "Niklas" stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Inzwischen sind dort wieder viele kleine Besucher anzutreffen - besonders an den schönen Frühlingstagen.

 Die zehn Jahre alte Johanna (vorne) und ihre Freundin Heidi verbringen inzwischen wieder so viel Zeit wie möglich auf dem Abenteuerspielplatz.

Die zehn Jahre alte Johanna (vorne) und ihre Freundin Heidi verbringen inzwischen wieder so viel Zeit wie möglich auf dem Abenteuerspielplatz.

Foto: Anne Orthen (ort)

Kaum sind die Schäden von Orkan "Ela" behoben, weht der nächste Sturm über den "Abenteuerspielplatz Oberkassel" (ASP). "Bei ,Niklas' haben wir aber Glück gehabt", sagt Christina Jacob vom Trägerverein des ASP. Während der Sturm in Düsseldorf 250 Bäume entwurzelt hat, blieb der Abenteuerspielplatz von dem Unwetter verschont. Nur matschige Gehwege und große Pfützen erinnerten an Regen und Hagel.

Nach dem Pfingstorkan im vergangenen Jahr sah das ganz anders aus. Den gesamten Sommer blieb der Abenteuerspielplatz geschlossen, um die morschen Äste und Baumreste wegzuräumen und die Schäden zu beheben. "Das war das Schlimmste, was geschehen konnte", sagt Christina Jacob.

Für viele Kinder gehöre ein Besuch auf dem Abenteuerspielplatz zum Alltag dazu, weiß Jacob. Gerade über die Sommerferien sei diese Anlaufstelle weggefallen. "Uns ist wichtig, dass die Kinder wissen, dass sie jetzt wieder kommen können", sagt sie. Zwar konnte der ASP im September wieder geöffnet werden, allerdings mussten die Besucher vorerst auf den Baubereich, die Tarzanschaukel und den Bolzplatz verzichten.

Inzwischen kann auf dem gesamten Gelände wieder gespielt werden; auch auf der Tarzanschaukel schwingen sich die Kinder wieder durch die Luft. Auf dem Bolzplatz haben die schweren Maschinen, mit denen viele Bäume gekappt und abtransportiert wurden, allerdings ihre Spuren hinterlassen. Die Kinder können den Platz zwar wieder nutzen, der Boden ist jedoch so uneben, dass spielen dort nur wenig Spaß macht.

Die lange Pause vom ASP fiel auch der elfjährigen Johanna schwer: "Ich musste mich erstmal daran gewöhnen. Aber ich hab mich so gefreut, als er wieder aufgemacht hat." Seit zwei Jahren kommt sie jeden Donnerstag zum ASP. Ihre Freundin Heidi begleitet sie seit einigen Wochen. Die Mädchen genießen den Nachmittag ganz ohne Eltern. Am liebsten sind die beiden auf der Tarzanschaukel, der Nestschaukel oder beim Tiergehege. "Wir können spielen, was wir möchten. Es gibt hier keine Verpflichtungen wie in der Schule", sagt Heidi. Wie Johanna und Heidi geht es vielen Kindern. Daher ist auch bei schlechtem Wetter und im Winter auf dem Gelände noch etwas los. "Hier gibt es einen Ort, wo Kinder sich frei entfalten können", sagt Christina Jacob. Als Möglichkeit, sich die Welt und die Natur selbst zu erschließen, sei der Abenteuerspielplatz gerade für Stadtkinder besonders toll, findet sie.

Damit das nach "Ela" so bleibt, wurde im letzten Jahr viel getan. Nach dem Umbau gibt es im Baubereich einen neuen Unterstand; für ein neues Holzlager packen einige Kinder selbst mit an und bauen mit. Bald soll es noch mehr Platz für neue Buden und eine Parzelle für das "Bauen für Kinder unter sechs Jahren" geben. "Dabei würden wir uns freuen, Handwerksunternehmen aus der Region zu finden, die uns ehrenamtlich unterstützen", sagt Christina Jacob. Johanna und Heidi sind mit dem ASP soweit zufrieden. "Ich freue mich schon, zu sehen, wie es hier im Sommer aussieht", sagt Heidi. Solange kommen die Mädchen trotz schlechtem Wetter und lassen sich auch von einer Erkältung nicht aufhalten. Johanna schnieft und erklärt warum: "Weil es hier so toll ist!"

(RP)
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