Niederkassel Fotos aus dem "Juwelenkästchen"

Niederkassel · Das Eko-Haus zeigt bis zum 9. April "die Schönheit der versteinerten Natur" von Mikio Ohmi.

 Mikio Ohmis Frau Yachiyo zusammen mit Professor Takashi Sakata

Mikio Ohmis Frau Yachiyo zusammen mit Professor Takashi Sakata

Foto: Eko-Haus

Strand, Wasser, Wellen, Steinformationen - das alles wird auf Fotografien festgehalten, die uns täglich begegnen. Die Fotokunst aber, die jetzt im Eko-Haus der Japanischen Kultur gezeigt wird, erhebt einen ganz anderen Anspruch. "Mit dieser Ausstellung sollen Poesie und Schönheit der versteinerten Natur erlebbar gemacht werden", erklärte Michael Kuhl, verantwortlicher Eko-Haus-Mitarbeiter. "Geschenke der Natur: Das Juwelenkästchen der Halbinsel Hirota" lautet der Ausstellungstitel, der von dem Fotografen Mikio Ohmi so kommentiert wird: "Die Realität von Mutter Natur ist ernüchternd. Mit enormen Kraftaufwand und der dahinfließenden Zeit setzt sie jedoch ihr Werk beständig fort."

Ohmi, auf der Halbinsel Hirota praktizierender einziger Mediziner, spricht damit die Zerstörung durch die Fukushima-Katastrophe am 11. März 2011 an. Er selbst, früher gefragter Herz- und Gefäßchirurg, war davon betroffen: "Aber mich berührten vor allem der Steilhang der Küste, die Felsen und Kieselsteine." Mikio Ohmi kam nicht zur Vernissage nach Niederkassel. Aber seine Frau Yachiyo Ohmi war aus Japan angereist und bedankte sich gemeinsam mit Generalkonsul Ryuta Mizuuchi und Tomoko Okada, die die Fotografien zusammengestellt hat: "Das ist eine einzigartige Ausstellung." Und Eko-Haus-Leiter Takao Aoyama ergänzte: "Sie erzählt von den Wundern der Natur."

Ebenfalls aus Japan ins Eko-Haus gekommen war Takashi Sakata, Professor der Ishinomaki Sunshu University. Er ist seit 1969 mit Mikio Ohmi befreundet und erklärte, dass es seinem Freund als Opfer der Katastrophe gelungen sei, "die Schönheiten zu suchen und zu finden". Die in Detailaufnahmen festgehaltenen Felsen und Steine mit teils spektral bearbeiteter Oberfläche bilden ein einzigartiges Form- und Farbenspiel. "Damit wirken sie wie abstrakte Gemälde", fasst Michael Kuhl zusammen.

Die Ausstellung ist bis 9. April dienstags bis sonntags, 13-17 Uhr, am Brüggener Weg 6 zu sehen.

(mgö)
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