St. Anna-Grundstück in Düsseldorf-Niederkassel Anwohner verbuchen Teilerfolg

Düsseldorf Niederkassel · Das Konzept zur Neubebauung des Kirchengrundstücks in Niederkassel soll überarbeitet werden.

 Der geplante Dorfplatz: Der Investor verzichtet auf die oberen Gauben der Gebäude an der Niederkasseler- (re.) und Kanalstraße (li).

Der geplante Dorfplatz: Der Investor verzichtet auf die oberen Gauben der Gebäude an der Niederkasseler- (re.) und Kanalstraße (li).

Foto: Stadt Düsseldorf

Nach der linksrheinischen Bezirksvertretung hat nun auch der Planungsausschuss (APS) die Bürgeranhörung im Zuge des Bebauungsplan-Vorentwurfs (B-Plan) für das Kirchengrundstück St. Anna beschlossen. Demnach soll Anfang nächsten Jahres eine Versammlung einberufen werden, bei der die Anwohner beziehungsweise die Niederkasseler Bürgerinitiative (BI) Gelegenheit haben werden, ihre Bedenken öffentlich vorzutragen. Auch ein Modell der Neubauten soll es geben, um die Höhenverhältnisse zu den Bestandsbauten besser beurteilen zu können.

Doch schon jetzt herrscht, wenn auch verhalten, Freude im „Dorf“. „Wir haben einen ersten Teilerfolg erreicht“, sagt Sprecherin Susanne Borho, die mit anderen Anwohnern die Sitzung des APS verfolgt hatte. Alle Parteien, bis auf die Grünen, hätten sich ihrer Forderung zur Überarbeitung des Siegerentwurfs angeschlossen unter Berücksichtigung aller Punkte „die wir fordern, zum Beispiel einen Versammlungsraum, der uns ja auch versprochen worden war.“ Auch über die Höhe der Gebäude im Anschluss an Alt-Niederkassel sollte neu nachgedacht werden. „Dreigeschossige Häuser können nicht den eingeschossigen Altbauten gegenübergesetzt werden“, sagt Susanne Borho und betont, dass „wir als Bürgerinitiative nicht grundsätzlich gegen die Bebauung sind und auch Kontakt mit dem Bauherrn und Investor aufnehmen werden.“ Ziel sei, den Charme Niederkassels zu erhalten.

Freude herrscht unter den Anwohnern auch darüber, dass es ihnen bisher allein – ohne die Hilfe von Vereinen – gelungen ist, so viel Aufmerksamkeit und Verständnis für ihre Lage zu bekommen. Schließlich kann die Initiative bereits 200 Unterschriften von Unterstützern vorweisen. Trotzdem werden noch fleißig weitere Unterschriften gesammelt. Froh sind alle auch über die Unterstützung durch die Politik.

Die Kirche dagegen wird kritisiert, einige drohen sogar mit Austritt. Grund: „Von einer Kirche erwarten wir mehr als von weltlichen Grundstücksbesitzern“, sind sich die Anwohner einig. „Die Kirche sollte ihren sozialen Auftrag nicht vernachlässigen.“

Pfarrer Michael Dederichs versucht, die Wogen zu glätten. Er weist auf die positiven Aspekte der Neubebauung hin: „Es wird Wohnraum geschaffen. 40 Prozent wird öffentlich gefördert und oberhalb der geplanten viergruppigen Kita realisiert.“ Ein Neubau der Kita sei auf jeden Fall erforderlich, weil die bestehende Einrichtung in einem sehr schlechten Zustand sei. Darüber hinaus werde die Kita erweitert, auch U3 Kinder würden aufgenommen. Weiter werde ein Gebetstraum eingerichtet und ein öffentlicher Platz ebenfalls. Er solle als Identifikationsort einen positiven Beitrag für den Stadtteil leisten. Pfarrer Dederichs betont, dass das Stadtplanungsamt gemeinsam mit der Planungsgemeinschaft Rosiny/Bergisch Gladbach und Trint+Kreuder/Köln das Konzept weiterentwickelten. Sie seien auch Ansprechpartner für die Realisierung des Bauvorhabens. „Wir als Kirche sind aber an einer guten und konstruktiven Gesprächs-Atmosphäre interessiert.“, ergänzt Pfarrer Dederichs.

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