Düsseldorf-Niederkassel Anwohner ärgern sich über Baumfällung

Niederkassel · Die Bürger reagieren zunehmend empfindlich, wenn Bäume in ihrer Nachbarschaft gefällt werden. Nun wurde jüngst eine Scheinakazie am Niederkasseler Kirchweg beseitigt.

 Gabriele und Albert Günther, Achim und Martina Eiker, Barbara Rheinbay und Uwe Künstler (v.l.) am Baumstumpf der Scheinakazie.

Gabriele und Albert Günther, Achim und Martina Eiker, Barbara Rheinbay und Uwe Künstler (v.l.) am Baumstumpf der Scheinakazie.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Stadt bittet die Bürger wegen der hohen Temperaturen, die Straßenbäume zu wässern. Das wird dann auch soweit wie möglich befolgt. Zum Beispiel im Saarwerden-Viertel, wo eine Anwohnerin einen Wasserschlauch von ihrem Garten zu einem Straßenbaum gelegt hat. Umso bestürzter reagieren ihre Nachbarn auf die Fällung einer Scheinakazie nicht weit entfernt auf dem Niederkasseler Kirchweg. Ein Verlust, den die gesamte Umgebung beklagt.Bei einem Ortstermin scharten sich Barbara Rheinbay, Gabriele und Albert Günther, Uwe Künstler, Achim und Martina Eiker um den Baumstumpf, den ein Baumfreund sogar mit einem blauen Smiley gekennzeichnet hat. Allerdings mit heruntergezogenen Mundwinkeln als stumme Trauer. „Eine Hauruck-Aktion“, sagt Günther.

Der Baum habe eine prominente Position gehabt, weil er die Ecke zur Gemünder Straße markierte. Und Barbara Rheinbay hatte zwar das rote Kreuz am Stamm bemerkt, „aber dann war der große Baum auf einmal weg“, sagte sie. Sie und auch die anderen wundern sich besonders darüber, dass mitten im Sommer die ausgewachsene Akazie gefällt wurde. „Wir dürfen Hecken und Bäume nur zu bestimmten Zeiten schneiden und fällen, jetzt ist hier ein Baum mitten im Sommer verschwunden“, lautet das einhellige Echo.

Die Stadt teilte auf Anfrage mit, dass die Scheinakazie vom Schwefelsporling befallen war und deshalb gefällt werden musste. Bereits im Herbst 2017 hätte das erfolgen sollen, wie ein Stadtsprecher erklärte. „Aufgrund von Engpässen der beauftragten Firma konnte der Baum erst jetzt beseitigt werden.“

Der Niederkasseler Kirchweg mit seinen Straßenbäumen gehörte zu den meist betroffenen Straßenzügen, die vom Orkan Ela heimgesucht worden waren. Etliche junge Bäume wurden nachgepflanzt – und leiden derzeit sichtbar unter Wassermangel. „Die Stadt sollte ihren Wasserwagen mal vorbeischicken“ sagte Günther. Jetzt, in der Urlaubszeit, sind viele Anwohner verreist, so dass sie sich nicht um die Bäume kümmern können. „Wir wohnen leider zu weit entfernt.“ Für Achim Eiker sind die Bäume in dieser Straße wegen des zunehmenden Autoverkehrs sehr wichtig. „Durch die aktuellen und künftigen Baustellen auf dem Holz-Brockmann-Grundstück wird der Niederkasseler Kirchweg durch die Baufahrzeuge stark belastet.“ Dazu komme, dass die langen Rotphasen an der Ampel zur Hansaallee regelmäßig Staus produzierten.

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