Heerdt Neues Wohnquartier im Gewerbegebiet

Heerdt · Für das ehemalige Industrie-Areal der Firma Schiess wurde ein Gutachterverfahren erstellt. Auf dieser Basis wird nun ein Bebauungsplan entwickelt. Die Stadtteilpolitiker stimmten für eine frühzeitige Bürgerbeteiligung.

Das Gutachterverfahren zur Bebauung des früheren Areals der Firma Schiess ist abgeschlossen. Jetzt folgt bereits der Bebauungsplan-Vorentwurf, der den linksrheinischen Bezirksvertretern vorgestellt wurde mit dem Ziel, die frühzeitige Bürgerbeteiligung zu beschließen. Das taten sie dann auch ohne große Diskussion.

Den Grünen war der Anteil an gefördertem Wohnraum zu gering. Sie wollen eine Quote von 30 Prozent. "Wir werden das auch weiterhin fordern", sagte Astrid Wiesendorf. Auch die Straßen, die auf dem Plan einen Alleecharakter haben, wurden von den Grünen kritisch gesehen. Sie wollen das ebenfalls aufmerksam verfolgen, weil ihrer Meinung nach Ziel gewesen sei, den Verkehr möglichst gering zu halten.

Der Bebauungsplan-Vorentwurf, der demnächst den Bürgern vorgestellt wird (der Termin wird noch bekanntgegeben), basiert auf dem Siegerentwurf des Hamburger Architektenbüros "nps Tchoban Voss" in Kooperation mit den Landschaftsarchitekten JKL aus Georgsmarienhütte. Die aus acht Teams bestehende Jury – Stadtplaner, Architekten und Landschaftsarchitekten – hatte sich einstimmig für den Erstplatzierten wegen seiner besonderen städtebaulichen Qualitäten entschieden.

Unter dem Titel "Wohnen am Forum Oberkassel" soll nun die 11,8 Hektar große Fläche an der Grenze zu Meerbusch in ein familienfreundliches Wohnquartier umgewandelt werden – aufgeteilt in 20 Gebäudekomplexe. Mit unterschiedlichen Wohnformen für Familien (Vier-Zimmer-Wohnungen mit 100 Quadratmetern), berufstätige Paare ohne Kinder und Singles. Die Wohntypen reichen von Miet- und Eigentumswohnungen bis zu Stadt- und Reihenhäusern. 750 Quadratmeter sind für eine Kita (vier Gruppen) vorgesehen, etwa fünf Prozent der Mietwohnungen sollen öffentlich gefördert werden und noch einmal fünf Prozent sind für kostengünstiges Wohneigentum vorgesehen.

Clou der Planung ist neben einem zentralen Park eine große Wasserfläche. Die bestehende Achse, die von der Hansaallee ins Plangebiet führt, wird zu einem Fußweg bis zur Willstätter Straße ausgebaut. Verknüpft wird sie mit dem zentralen Platz an dessen Spitze ein elfgeschossiges Hochhaus entstehen soll. Als Übergang zum benachbarten Gewerbe an der Schiess- und Willstätter Straße sind 10 000 Quadratmeter für ein Dienstleistungszentrum mit Ärzten und Apotheke vorbehalten, und berücksichtigt werden auch Flächen für Gastronomie und Fitness nebst Parkhaus.

Gleichzeitig mit der Vorlage für den Bebauungsplan hatten die Stadtteilpolitiker über die Änderung des Flächennutzungsplans abzustimmen. Notwendig geworden war sie durch die Umwandlung der ehemaligen Industrieflächen in Flächen für den Wohnungsbau. Im wirksamen Flächennutzungsplan war ein Bürohochhaus geplant und auf einem ausgewiesenen Sondergebiet ein Bau- und Gartenmarkt. Der Verwaltung zufolge habe sich in den vergangenen Jahren kein Investor dafür gefunden. Deshalb könne man davon ausgehen, dass dieser Standort dafür nicht attraktiv genug sei.

Die Änderungen im Flächennutzungsplans akzeptierten die Bezirksvertreter einstimmig.

(RP)
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