Holthausen Neuer Vorschlag für Stellplätze

Holthausen · Vor drei Jahren sorgte die Verwaltung bei Anwohnern der Henkelsiedlung für Empörung mit dem Vorschlag, 345 Garagen und Stellplätze zu planen. Die überarbeiteten Pläne weisen rund 150 aus. Bürger sollen gehört werden.

 Parkplatznot in der Henkelsiedlung: Auf der Straße Am Zunder stehen die Autos auch auf dem Bürgersteig. Nach einem überarbeiteten Vorschlag der Verwaltung soll das 29 Hektar große Wohngebiet 150 neue Stellplätze bekommen.

Parkplatznot in der Henkelsiedlung: Auf der Straße Am Zunder stehen die Autos auch auf dem Bürgersteig. Nach einem überarbeiteten Vorschlag der Verwaltung soll das 29 Hektar große Wohngebiet 150 neue Stellplätze bekommen.

Foto: Göttert

Von der Gegenwehr aus der Henkelsiedlung wurde die Verwaltung vor drei Jahren förmlich überrollt. Und so zog sie damals den Vorschlag zurück, Anwohnern zu erlauben, auf dem Areal neue Stellplätze, Carports oder Garagen zu bauen. Denn der Parkdruck ist hoch in der Siedlung. Diese wurde in den 1960er Jahren konzipiert – auf den Daten des damaligen Verkehrsaufkommens, was für heutige Verhältnisse hinten und vorne nicht ausreicht. Gegen die Interessen der Autobesitzer, die nicht wissen, wohin mit ihrem Pkw, stehen die Interessen der Anwohner, die einen Kahlschlag in der grünen Lunge fürchteten. Und so waren im Mai 2009 400 Unterschriften gegen mehr Stellplätze zusammengekommen.

Anfragen für neue Stellplätze

Nun startet das Stadtplanungsamt einen neuen Versuch mit einer abgespeckten Version. Denn es fürchtet "ohne planungsrechtliche Regelung eine gewisse städtebauliche Fehlentwicklung auf den Freiflächen", heißt es in der politischen Vorlage. Erste Anfragen aus den Reihen der Anwohner für den Bau von Stellplätzen sind schon gestellt.

Am Freitag wird der Vorschlag in der Sitzung der zuständigen Bezirksvertretung (BV) 9 behandelt. Die Öffentlichkeit soll wie beim vorigen Mal in einer Bürgerversammlung informiert werden. Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth setzt darauf, dass diese noch vor Ostern sein wird. Er rechnet sowohl in der BV als auch von den Anwohnern nun mit Zustimmung, da "die Verwaltung auf die Änderungsvorschläge der Anlieger sehr stark eingegangen ist", wie er der RP sagte.

Entsprechend der Bürgerwünsche soll die Zahl der zusätzlichen Stellplätze und Garagen von 345 auf nun rund 150 reduziert werden. Hauptgrundstückseigentümer "Evonik Wohnen" will einen Löwenanteil dieser Plätze auf seinem Areal errichten, unter anderem linker Hand an der Bahlenstraße (Richtung Am Zunder im Bereich der Häuser Nummer 119 bis 123) auf einer Rasenfläche zehn Garagen und 19 Stellplätze sowie südlich zur Straße An der Falder im Bereich der Häuser 55 bis 61 und 63 bis 67 (rund 24 Stellplätze). An der Zufahrt zum Park Elbroch ist die Zahl der Parkmöglichkeiten verringert worden: von 16 auf sieben Stellplätze sowie acht Garagen, lautet der aktuelle Vorschlag.

Zehn neue Einfamilienhäuser

Im Bereich der Dreieckswiese sollen nach heutigem Baurecht 19 Garagen und 15 Stellplätze entstehen. Hier sieht die Verwaltung wie auch der Hauseigentümer dringenden Bedarf für weitere Parkmöglichkeiten. Nicht durchgesetzt hat sich Evonik mit seinem Wunsch, auf einem begrünten Grundstück im Bereich der Hausnummern 1-5 ein weiteres Doppelhaus zu bauen. Dieses soll wegen der "erhaltenswerten Grünstruktur" als private Parkanlage erhalten bleiben.

Weitere Doppelhäuser soll Evonik jedoch bauen dürfen: an der Boschstraße gegenüber der Hausnummern 8 bis 18 sowie an der Straße Am Falder neben dem Haus Nummer 56 und neben den Häusern Ostwaldstraße 2-6. Insgesamt soll das Wohnungsunternehmen zehn Einfamilienhäuser neu bauen.

Stärker geschützt werden soll das Areal an der Marconistraße. Dort soll auf weitere Parkmöglichkeiten im Bereich der Häuser 9,11,13 und 48 verzichtet werden. Zudem soll eine unbebaute private Fläche mit sehr starkem Baum- und Strauchbestand (neben Haus 101) erhalten bleiben. Wörtlich heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung: "Um den Charakter der Henkelsiedlung mit seinen großzügigen Freiflächen zwischen den Häusern zu sichern und einer späteren Bebauungsabsicht dort entgegenzuwirken, werden zwei größere Flächen als Parkanlage sowie Gärten und Spielflächen ausgewiesen."

(RP)
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