Derendorf Neue Stadthäuser an Collenbachstraße

Derendorf · In einem Innenhof entstehen 22 Wohnungen. Ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus weicht einem Neubau.

Die Nachverdichtung in der Innenstadt geht weiter. Unter diesem Stichwort steht die Bestrebung der Düsseldorfer Stadtplaner, angesichts des knappen Baugrunds in der Landeshauptstadt Grundstücke in Innenhöfen der Stadt zu erschließen. Dabei handelt es sich zumeist um Hinterhöfe mit Kleinbebauung — oftmals sind dies nicht mehr genutzte Handwerksbetriebe.

Zwischen Collenbach-, Römer- und Roßstraße wird jetzt ebenfalls ein Innenhof neu bebaut. Außerdem wird das viergeschossige Haus Collenbachstraße 58, in dessen Erdgeschoss sich früher einmal ein "Plus"-Supermarkt befand, abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Das Haus steht bereits leer und wäre nach Angaben der Verwaltung stark sanierungsbedürftig.

In der Bezirksvertretung 1 wurden nun die Pläne für die Neubebauten vorgestellt: Demnach sollen im Innenhof, der rundum von vierstöckigen Häuserblöcken umschlossen ist, 22 Wohnungen entstehen. Für die Planung ist das Düsseldorfer Architekturbüro Heck verantwortlich, die Ausführung wird die Baufirma Emscher Wohnen mit Sitz an der Kaiserswerther Straße übernehmen.

Im Innenhof sind zwei jeweils zweigeschossige Gebäuderiegel geplant, die einen sogenannten Stadthaus-Charakter bekommen sollen. Die neuen Häuser werden eng angelehnt sein an die dort bereits stehenden Häuser, die ebenfalls zweigeschossig sind. Laut Michael Pfaff vom städtischen Bauaufsichtsamt ist der komplette Innenhof versiegelt. Eine Asbestbelastung des leerstehenden und zum Abriss vorgesehenen Gebäudes an der Collenbachstraße — wie von einigen BV-Mitgliedern befürchtet — konnte er nicht bestätigen. Und auch das Planungsbüro Heck hat "keinen Asbest" gefunden, wie Büroleiter Michael Heck auf Anfrage der Rheinischen Post erklärte.

Ob die neuen Stadthäuser beziehungsweise das Wohn- und Geschäftshaus am Ende Eigentums- oder Mietwohnungen beherbergen werden, konnte Pfaff nicht mitteilen, die Planung sei noch nicht so weit fortgeschritten. Dennoch entspann sich gerade an dieser Frage anschließend eine heftige Diskussion: Auslöser war ein Antrag der SPD, die ergänzend zur Bauvoranfrage forderte, den Bauherrn dazu zu bringen, 30 Prozent der geplanten Wohnungen als öffentlich geförderten Wohnraum zu realisieren. Sollte dafür die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich sein, so müsse ein solcher eben vorbereitet und eingebracht werden. Begründet wurde der Antrag von Fraktionssprecher Philipp Tacer mit einem "Defizit an bezahlbaren Wohnungen gerade im Stadtbezirk 1". Daher solle bei neuen Bauprojekten im Bezirk darauf geachtet werden, dass "nicht wieder ausschließlich hochpreisige Wohnungen entstehen".

Dieser Ergänzungsantrag brachte jedoch FDP und CDU auf den Plan, die mit Hinweis auf das städtische "Handlungskonzept Wohnen" zur Wohnungsmarktentwicklung der kommenden Jahre die Eingabe der SPD als überflüssig ablehnten. Dieser stelle eine unnötige Behinderung des Investors dar und könne sich am Ende sogar als nachteilig für die Stadt erweisen. In diesem Punkt gab es Unterstützung von Dirk Baackmann vom Planungsamt: Die Aufstellung eines Bebauungsplans ziehe sich in der Regel länger hin, zumeist bis zu zwei Jahre. Die Folge könnten Entschädigungsansprüche des Investors sein.

(RP)
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