Oberkassel Neubauten für Kita und Wohnhaus

Oberkassel · Die Kita Wettiner Straße soll durch einen Neubau ersetzt werden. Daneben entsteht ein Gebäude mit vier Wohnungen

 Noch können die Kinder ungestört spielen. Bald soll ihre Kita im Hintergrund abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Noch können die Kinder ungestört spielen. Bald soll ihre Kita im Hintergrund abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Foto: Andreas Bretz

Die evangelische Tageseinrichtung für Kinder an der Wettiner Straße soll nach Abbruch durch einen zweigeschossigen Neubau für fünf Gruppen ersetzt werden.

Hintergrund ist die per Gesetz angeordnete Aufnahme von unter dreijährigen Kindern. Die linksrheinischen Bezirksvertreter genehmigten einstimmig die Befreiungen vom gültigen Baurecht. Die Kita wird nicht größer und auch nicht kleiner, lediglich die Grundstücksfläche schrumpft durch das aufgesetzte Geschoss. Zudem ist auf dem freiwerdenden Teil in Richtung Gemeindezentrum (Gemeindewiese) ein dreigeschossiges Gebäude mit vier Wohnungen geplant, das seitlich an das Grundstück der Feuerwehr grenzt.

Die Stadtteilpolitiker waren auch in diesem Fall für die Befreiungen vom gültigen Baurecht, das an dieser Stelle Gemeindebedarf "Evangelisches Gemeindezentrum" vorsieht. So auch damit, dass das neue Gebäude nicht mehr ein-, sondern dreigeschossig werden soll. In der Begründung heißt es, dass die Umgebung durch Häuser mit drei bis vier Geschossen geprägt und das neue Wohnhaus an dieser Stelle angemessen und vertretbar sei.

Für das Vorhaben sind vier Stellplätze erforderlich, die an der Wettiner Straße nachgewiesen werden. Die Bäume bleiben erhalten.

Die Bezirksvertreter brachten die Frage nach gefördertem Wohnen ins Spiel. Pfarrerin Stefanie Bühne: "Es werden keine Luxuswohnungen gebaut. Geplant sind kleine, ganz normale Wohnungen, die von der Evangelischen Kirchengemeinde vermietet werden."

Der Bestand der Kita wird durch einen erbbaurechtlichen Vertrag mit dem Investor gesichert. Die Stadt mietet die Räume und vermietet sie weiter an die Diakonie, die Träger der Kita bleibt. Trotz des Wohnhaus-Neubaus neben der Kita bleibt den Kindern eine Außenfläche zum Spielen. Der Clou ist, dass auch auf dem Dach der Kita eine Spielfläche entstehen soll. "Ein besonders schöner Bereich", sagt Pfarrerin Stefanie Bühne. "Die Dachfläche wird umrandet und gesichert, damit sich die Kinder dort aufhalten können."

Die Oberkasseler Pfarrerin ist froh, dass die Bezirksvertretung geschlossen für die Neubauten gestimmt hat. "Wir werden nun sehr zügig einen Bauantrag stellen." Ob es ein zertifiziertes Familienzentrum werde, sei noch nicht entschieden. Das müsse noch geprüft werden, denn zu viele Familienzentren im gleichen Bezirk — es gebe bereits eins an der Wildenbruchstraße — sollen wohl vermieden werden. "Wir als evangelische Gemeinde sind aber sehr daran interessiert, dass die Wettiner Straße auch ein Familienzentrum wird, und hoffen, dass die Einrichtung kommt."

Das hofft auch Kita-Leiterin Rita Staedel, die ergänzend dazu sagt. "Wir haben bereits heute viele Angebote für Familien." So gebe es beispielsweise Elternkompetenz-Kurse, Kooperationen mit dem Sportverein TS-Jahn mit Erziehungsberatungsstellen und einer logopädischen Praxis.

Noch ist nicht bekannt, wo die Kinder die Bauzeit für ihr neues Haus überbrücken können. Es geht um die drei Hauptgruppen, eine Gruppe ist bereits in die ehemalige Begegnungsstätte der Diakonie an der Arnulfstraße 35, umquartiert worden, so dass dort kein Platz mehr ist. Das dortige Außengelände wird übrigens schon heute von der Kita Wettiner Straße mitgenutzt.

Von Jugendamtsleiter Johannes Horn war während der Sitzung der Bezirksvertretung zu erfahren, dass man daran denke, auf dem benachbarten Sportplatz an der Schorlemerstraße einen Pavillon mit allen notwendigen Einrichtungen aufzustellen. Dort könnte Platz für zusätzlich fünf Gruppen geschaffen werden. Es liegt nahe, im Pavillon vorübergehend die Kinder von der Wettiner Straße zu stationieren.

(RP/ila)
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