Reisholz Moschee: Baubeginn nicht vor Frühjahr 2014

Reisholz · Seit der Grundsteinlegung Anfang Mai ist auf dem Areal des marokkanischen Vereins Masjid Assalam an der Nürnberger Straße nichts passiert. Baufirmen hätten die Angebote überarbeiten müssen, gibt der Vorsitzende als Grund an.

 Vereinsvorsitzender Abdelaaziz Fachrou.

Vereinsvorsitzender Abdelaaziz Fachrou.

Foto: von Ameln

Weil der marokkanische Verein Masjid Assalam nicht ein ähnliches Schicksal erleiden will wie die muslimische Ditib-Gemeinde in Köln hat der Bau der Moschee und des daran anschließenden Gemeindezentrums an der Nürnberger Straße noch nicht begonnen. Im März diesen Jahres landete die Ehrenfelder Gemeinde mit der Baufirma vor Gericht. Es geht um 2000 aufgelistete Baumängel. Das Gericht entschied zwar für die Bauherren, fertig ist die Moschee immer noch nicht. Inzwischen haben sich die Kosten des Projektes auf 34 Millionen Euro nahezu verdoppelt.

Düsseldorfer Stadtteilpolitikern war aufgefallen, dass sich seit der Grundsteinlegung Anfang Mai auf dem Gelände an der Nürnberger Straße 21 noch gar nichts getan hat. Seit fast fünf Monaten sieht das Areal so aus, als könnten bereits am nächsten Tag die Bauarbeiter anrücken. "Wir verhandeln derzeit immer noch mit den Baufirmen", berichtete der Vereinsvorsitzende Abdelaaziz Fachrou im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Architekt ihres Projektes habe sie gewarnt und gebeten vorsichtig zu sein, damit man in Reisholz nicht ebenfalls mit erheblichen Baumängeln zu kämpfen habe. Deshalb warte man derzeit auf neue Angebote der angeschriebenen Baufirmen, die sich allerdings Zeit ließen, so Fachrou weiter. Bis Jahresende sollten die überarbeiteten Angebote nun abschließend auf dem Tisch liegen. Er hätte selber nicht gedacht, dass die Umsetzung des Projektes so schwierig sei, sagte der Vereinsvorsitzende.

Im Vorfeld hatte der Architekt die Pläne für das Gotteshaus mehrfach überarbeiten müssen, um vom Bauamt der Stadt Düsseldorf Grünes Licht für den Bau zu bekommen. Immerhin rund vier Millionen Euro will die marokkanische Gemeinde an der Nürnberger Straße verbauen. Wahrscheinlich nicht alles in einem Rutsch. "Für den Anfang haben wir erst einmal genügend Geld gesammelt", berichtete der Vereinschef. Hintergrund ist, dass Muslime für den Bau eines Gotteshauses keine Bankkredite aufnehmen dürfen; so wird von Gläubigen aus aller Welt – besonders im Ramadan – für solche Bauprojekte gespendet.

Inzwischen geht man in dem Reisholzer Verein mit seinen rund 267 Mitgliedern davon aus, dass die Arbeiten im März 2014 beginnen werden – ein Jahr, nachdem die Abrissarbeiten auf dem Gelände begonnen hatten.

Platzprobleme hat der Verein derzeit – außer zu den Freitagsgebeten – nicht. "Die abgerissenen Hallen hatten wir nicht selber genutzt, sondern vermietet", so Abdelaaziz Fachrou, der ankündigt, dass der Verein noch in diesem Jahr zu einem Tag der offenen Tür in das Gemeindehaus an der Nürnberger Straße einladen will.

(RP)
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