Mörsenbroich Verwaltung sieht kein Problem

Mörsenbroich · Anwohner des Neubaugebiets Reitzenstein beklagen Fehlplanung.

Im Sommer hatten sich Anwohner der "Gartenstadt Reitzenstein" über eine ihrer Meinung nach massive Fehlplanung bei der Verkehrsführung in dem Neubaugebiet beklagt. Stein des Anstoßes: Das Gebiet wird vor allem von der Lenaustraße im Osten und der Ludwig-Beck-Straße im Südwesten erschlossen, von der Straße Zur Alten Kaserne zweigen dann mehrere Wohn- und Anliegerstraßen ab. Die Anwohner der Straße Zur Weide haben das Vorhaben der Stadt angeprangert, die Kreuzung Zur Alten Kaserne/Ludwig-Beck-Straße abzupollern, um Schleichverkehre, etwa von der Lenau- zur Heinrichstraße, zu unterbinden. Das Problem: Die Straße Zur Weide wird in einer Schleife geführt. Anwohner wie "Abkürzer" seien dadurch nach wie vor in der Lage, das stets offene, noch aus der alten Bundeswehrzeit stammende Tor an der Ludwig-Beck-Straße zu nutzen, um in Richtung A52 oder Innenstadt zu fahren. Diese Variante, so befürchteten die Anwohner, sei wahrscheinlicher, als dass Autofahrer den Umweg über die (wegen vieler Schulen oft kontrollierte) Rethelstraße nehmen würden. Sie müssten dann aber durch die Straße Zur Weide fahren, die so schmal ist, dass keine zwei Autos aneinander vorbeipassen. Rund 170 Unterschriften sammelten die Betroffenen, um auf den "Schildbürgerstreich" hinzuweisen, und übergaben diese an das Amt für Verkehrsmanagement.

Das Amt jedoch zeigt sich ungerührt und teilt die Kritik der Anwohner nicht. Auf eine entsprechende Anfrage der SPD in der Bezirksvertretung 6 teilte die Verwaltung jetzt zudem mit, dass auch Ideen wie Tempo 10, die Einrichtung einer Spielstraße oder Bodenschwellen aufgrund der ohnehin schmalen Straßenbreite nicht nötig seien. Die Beschränkung auf Tempo 30 sei außerdem ausreichend.

Die SPD hatte darüber hinaus das Augenmerk darauf gelegt, dass es schon jetzt im Bereich der Kreuzung Heinrich-/Grunerstraße wegen der ansteigenden Zahl von Linksabbiegern in die Ludwig-Beck-Straße auf der Kittelbachbrücke zur Rückstaus kommen würde. Auch das sieht die Verwaltung nicht als Problem an, man habe die Situation dort bislang auch nicht beobachten lassen, von entsprechenden Rückstaus sei dem Amt dennoch nichts bekannt, und überhaupt: "Wie im gesamten Stadtgebiet sind Rückstaus in Stoßzeiten nicht auszuschließen."

(arc)
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