Mörsenbroich Münsterstraße bleibt ein Sorgenkind

Mörsenbroich · Unternehmen können sich nicht lange halten und viele Ecken sind schmuddelig, werden von Unkraut und Müll beherrscht. Ärger gibt es auch wegen der Schließung der Sparkassenfiliale.

 V.l.: Wilfried Kullmann, Yvonne Charisius und Pavle Madzirov setzten sich für eine Umgestaltung der Straße ein.

V.l.: Wilfried Kullmann, Yvonne Charisius und Pavle Madzirov setzten sich für eine Umgestaltung der Straße ein.

Foto: Anne Orthen (ort)

Der Mörsenbroicher Teil der Münsterstraße zwischen Mörsenbroicher Ei und Stieglitzstraße, ist eine belebte Straße. Ein fast ununterbrochener Strom an Autos, viele Radfahrer und die Stadtbahn fahren dort entlang. „Baulich wird man hier nicht viel verbessern können, aber es wäre schön, wenn wenigstens das Umfeld sauberer wäre“, sagt Wilfried Kullmann, Vorsitzender des Bürgerverein Mörsenbroich.

Die Probleme, die Kullmann bemängelt, sind nicht ungewöhnlich und treten auch in anderen Stadtteilen auf. Dazu gehören verwilderte Grünflächen und Baumscheiben, schlechte Fahrradwege, Müll und Leerstand von Geschäften. „Wir haben zu viele dieser Missstände mehrfach Anträge gestellt, denen die Bezirksvertretung auch zugestimmt hat, aber die dennoch nie umgesetzt wurden“, sagt Yvonne Charisius (CDU), Mitglied in dem Gremium. Entweder wurden die Anliegen von der Verwaltung oder von übergeordneten Gremien abgelehnt. Als Grund wird zumeist fehlendes Geld angeführt oder es wird keine Notwendigkeit für die Umsetzung der Wünsche gesehen.

„Das ist für die ehrenamtlich arbeitenden Bezirkspolitiker frustrierend. Sie fragen sich, wofür sie sich überhaupt engagieren“, sagt Ratsherr Pavle Madzirov (CDU). Er fordert, dass auch Gelder in die Stadtteile fließen. „Wenn die Stadt ihre eigenen Flächen nicht pflegt, haben die Anwohner auch keinen Anreiz, ihre Grundstücke in Ordnung zu halten.“ Die Politiker befürchten zudem eine Gefährdung durch verwilderte Baumscheiben. „Das Grün wächst manchmal so hoch, dass der Einblick auf die Straße verhindert wird.“

Besonders die Pflege und Gestaltung des Kreitenplätzchen, das eigentlich ein Treffpunkt im Stadtteil sein sollte, sorgt immer wieder für Ärger. Die Reinigung der Anlage würde nicht ausreichen, das Grün nur mäßig gepflegt. „Das Hauptproblem ist der verwahrloste und mit Müll bestückte Randstreifen sowie ein defekter Zaun“, sagt Charisius. Zudem sammle sich Unrat rund um die aufgestellten Container an, die, ebenso wie vier große, mit Graffiti beschmierte Schaltkästen, den Platz verschandeln würden. „Das Potenzial dieses Platzes wird nicht ausgeschöpft“, sagt Madzirov. Eine bei einer Begehung mit der Verwaltung in Aussicht gestellt unterirdische Verlagerung der Container ist nie erfolgt. „Da fehlte dann wieder das Geld dafür.“

Leerstand, wie seit mehreren Jahren bei den Räumen einer Apotheke oder der früheren Traditionsgaststätte „Haeseler Stuben“, gibt es erstaunlich wenig. Das liegt aber auch daran, dass Läden in Büros, Arztpraxen oder Wohnungen umgewandelt wurden. „Dass die Stadtsparkasse ihre Filiale in Mörsenbroich geschlossen und jetzt auch noch den Geldautomaten abgebaut hat, ist besonders für die älteren Bewohner sehr schlecht“, kritisiert Kullmann. „Wir können politisch wenig ausrichten, dass an der Münsterstraße mehr hochwertiger Einzelhandel entsteht“, sagt Madzirov. Der Grund ist, dass das Rather Einkaufszentrum rund um die Westfalenstraße nach dem Düsseldorfer Rahmenplan Einzelhandel keine Konkurrenz erfahren soll.

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