Niederkassel "Meine Bilder entstehen spontan"

Niederkassel · Bis zum 13. Oktober sind Arbeiten der Sackenheim-Schülerin Christina Althaus unter dem Titel "Augenblicke" im Eko-Haus der Japanischen Kultur zu sehen. Ihre reduzierte Malerei soll einen Gegenpol zur schrillen, lauten Welt bilden.

Wer Christina Althaus und ihre Arbeiten kennt, weiß um die Vielfalt, mit der die Künstlerin sich auszudrücken versteht. Mal schwelgt sie in kräftig-leuchtenden Farben, mal widmet sie sich variablen Himmelsansichten und mal überzeugen ihre Arbeiten durch bewusste Reduzierung. Reduziert in Farbgebung und auch Pinselstrich sind die Bilder, die jetzt im Eko-Haus der Japanischen Kultur zu sehen sind. "Augenblicke" hat Christina Althaus – 1954 in Düsseldorf geboren – ihre beeindruckende Präsentation überschrieben, denn: "Meine Bilder entstehen ganz spontan, eben im Augenblick."

Wie schwungvoll hingehaucht schlängeln sich vorwiegend in tiefem Schwarz gehaltene Linien über die bis zu 150 Zentimeter breiten Leinwände. "Die Farbe mische ich selbst, es ist eine eigene Tinktur", erzählt Christina Althaus. Ganz zarte Farbtöne im Bildhintergrund geben den abstrakten Ansichten Tiefe, setzen zurückgenommene Akzente und erinnern an die Weite des Horizonts.

Christina Althaus drückt sich durch die Malerei aus, benutzt den künstlerischen Ausdruck in leisen Tönen als Sprache, "als Gegenpol zur schrillen und lauten übrigen Welt". Ihren Arbeiten ist anzusehen, dass sie die Malerei bei einem wahren Könner, dem Düsseldorfer Kunstakademie-Dozenten Professor Rolf Sackenheim, erlernt hat. Es folgten schnell Ausstellungen auf internationalen Kunstmessen, in namhaften Galerien oder Museen in der Region und auch in Rom, Bayreuth oder New York. Arbeiten der in Dormagen lebenden Künstlerin sind auch im öffentlichen Raum zu sehen, unter anderem im Museum Stadtarchiv Düsseldorf, dem Zollverein Essen oder in der Art Collection Arthur Witthoeft Sarasota, Florida.

In der augenblicklichen Phase der Reduzierung fühlt sich Christina Althaus gut aufgehoben: "Ich werde erst einmal so weiterarbeiten, mich aufs Wesentliche beschränken." Sie liebt es nicht, Geschichten zu erzählen: "Ich möchte, dass der Betrachter seine eigene Welt entdeckt und das, was er sieht, individuell interpretiert." Deshalb tragen die im Eko-Haus ausgestellten Bilder auch keine Titel. Teilweise bestehen die "Augenblicke" aus mehrteiligen, aneinandergereihten Ansichten, die ein Format bis zu sechs Metern erreichen: "Ich lege die Leinwände nebeneinander auf den Boden und bringe das Motiv in einem Schwung auf." Damit zeigt Christina Althaus Bilder, die unverwechselbar und "Orte des Bewahrens" sind. Sie verwahren Kostbares und Hochgeschätztes. Das ist durchweg positiv und wirkt angenehm ausgleichend. Diese Wirkung verströmen auch die Bilder im Miniformat – 25 mal zehn Zentimeter. Sie sind – wie alle Arbeiten - käuflich zu erwerben.

"Seh-Reise" hat Christina Althaus eine Serie ähnlich erarbeiteter Bilder genannt und damit fasst sie zusammen, was die Ausstellungs-Besucher erwartet: eine Seh-Reise von ganz besonderem Reiz. Davon hat sich auch Hermann-Josef Röllicke, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Eko-Hauses, anstecken lassen. Er zählt darauf, dass sich ganz viele Besucher dieses Erlebnis nicht entgehen lassen werden.

(RP)
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