Gerresheim Mehr Wohnungen im Glasmacherviertel

Gerresheim · Gerresheim Das Glasmacherviertel in Gerresheim soll mehr Wohnungen erhalten als bislang geplant. Das bestätigt Projektentwicklerin Gudrun Piesczek von der Firma Patrizia Deutschland GmbH beim Besuch in der RP-Lokalredaktion. Bislang war von rund 600 Wohneinheiten die Rede. "Es laufen Gespräche mit der Stadt, die allerdings noch im Fluss sind", sagt die Betriebswirtin. Deswegen könne sie zur genauen Zahl der zusätzlichen Wohnungen noch keine konkreten Angaben machen.

 Helmut Born (v.l.), Philipp Tacer, Mona Neubaur, Thomas Jarzombek und Gisela Piltz redeten mit den Gerresheimern über Familienpolitik.

Helmut Born (v.l.), Philipp Tacer, Mona Neubaur, Thomas Jarzombek und Gisela Piltz redeten mit den Gerresheimern über Familienpolitik.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Gerresheim Das Glasmacherviertel in Gerresheim soll mehr Wohnungen erhalten als bislang geplant. Das bestätigt Projektentwicklerin Gudrun Piesczek von der Firma Patrizia Deutschland GmbH beim Besuch in der RP-Lokalredaktion. Bislang war von rund 600 Wohneinheiten die Rede. "Es laufen Gespräche mit der Stadt, die allerdings noch im Fluss sind", sagt die Betriebswirtin. Deswegen könne sie zur genauen Zahl der zusätzlichen Wohnungen noch keine konkreten Angaben machen.

Die Stadtverwaltung versucht in Verhandlungen mit vielen Investoren, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen – und dies in beträchtlichem Umfang. Im Zuge dieser Bemühungen verschwanden im Quartier Central Gewerbebauten an der Toulouser Allee aus den Plänen. Sie machten drei Wohntürmen Platz, von denen der erste gerade in die Höhe wächst, was sich von der Bar Olio oder den Brücken am Wehrhahn oder Franklinstraße gut beobachten lässt. Auch hinter der Metro im Grafental nimmt die Zahl der Wohnungen um rund 300 auf 1500 zu, weil Gewerbeansiedlungen gestrichen wurden.

So dürfte es auch beim Glasmacherviertel sein, wo ebenfalls zunächst Wohnen und Gewerbe als parallele Nutzungen vorgesehen waren. Ist die quantitative Frage hier aber noch nicht geklärt, so steht ein wesentlicher qualitativer Aspekt für Piesczek fest: "Wir haben das Ziel, die Vorgaben des neuen Düsseldorfer Handlungskonzepts Wohnen umzusetzen."

Dazu gehören neben frei finanzierten auch öffentliche geförderte Wohnungen sowie preisgedämpfter Wohnungsbau mit Kaltmieten von bis zu 8,50 Euro pro Quadratmeter, die zusammen bis zu zu 40 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen sollen. Auch der Erwerb von Wohnraum soll alternativ in einem Niedrigpreissegment möglich sein. Zwar muss das Projekt insgesamt finanzierbar sein, aber die Projektleiterin nennt selbst den Belsenpark in Oberkassel als anderen Standort, wo die Kalkulationen schon wegen der höheren Bodenpreise anders aussehen müssen – auch dort ist die Patrizia engagiert. Für das Glasmacherviertel betont Piesczek dagegen: "Das wird ein familienfreundliches Quartier."

Auf dem Gelände der Glashütte passiert bereits jetzt etwas. Diese Wahrnehmung haben die Gerresheimer seit einigen Tagen. Denn nun wird der Wasserturm mit dem bekrönten G-Zeichen abends erleuchtet. Keine kurzweilige Inszenierung, wie Piesczek betont. "Der Turm wird dauerhaft erstrahlen, und zwar stets ab Einbruch der Dunkelheit." Mit den Denkmalschützern sei weißes LED-Licht vereinbart worden, farbige Varianten wie ein warmes Grün wären nicht genehmigungsfähig gewesen.

Das nebenstehende Gebäude bleibt erhalten, allerdings nur soweit es für die Statik vonnöten ist. "Der Flachbau wird auf ein Mindestmaß reduziert, später kann er für eine Sondernutzung vermarktet werden." Ein Fitnessclub oder eine andere Nutzung sind möglich. Einzelhandel dagegen nicht, denn an den ist bereits an anderer Stelle im Glasmacherviertel gedacht. Ein größerer Supermarkt und natürlich Möglichkeiten für den Kita-Bau sind eingeplant.

Der Erhalt der weiteren Denkmäler ist nun auch gesichert. Das Augsburger Unternehmen hat das Kesselhaus und die Kraftzentrale vor weiteren Unbilden geschützt. Die Dächer sind neu abgedeckt, die Fenster dicht. "Alle Öffnungen sind verschlossen worden", so die Betriebswirtin. Die geschichtsbewussten Gerresheimer wird's freuen.

(RP)
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