Oberkassel Luegallee: Feiern und Shoppen

Oberkassel · Die Werbegemeinschaft "Wir in Oberkassel" machte zum 13. Mal aus der Einkaufs- eine Festmeile. Offene Läden, viele Aktionen und eine "Spielstraße" für Kinder sorgten für Kurzweil. Trotz des Wetters kamen etwa 8000 Gäste.

Jolene Clauss stand mit strahlendem Gesicht auf der Bühne der Rheinischen Post und sang den Lena-Meyer-Landsrut-Song "Satellite". Der Applaus war ihr sicher, denn manche sagten: "Sie macht das besser als das Original." Jolene gehört zur Mädchenband "Töchter Düsseldorfs", die die Musikpädagogin Cornelia Hornemann Anfang 2010 gegründet hat. Die Mädchen spielten auf dem Saxofon bekannte Melodien und waren erstmals Gäste des Luegalleefestes.

Einziger Schwachpunkt der vom "Kleinen Musicus" unterstützten Darbietung war die Technik. Somit kam das gesamte Programm ins Rutschen. Pech für das Gitarren-Duo Piet Vossen und Marc André, das eigentlich eineinhalb Stunden singen und spielen wollte, doch frühzeitig die Bühne für die Tombola-Verlosung räumen musste. Vorsitzender Manfred Simon und Geschäftsführer Marcus Gentz vom Vorstand des Veranstalters "Wir in Oberkassel" eröffneten den Gewinner-Reigen. Bezirksvorsteher Rolf Tups zog dann die fünf Haupttreffer.

Wie im vergangenen Jahr kam das Luegalleefest auch diesmal nicht um einige Regengüsse herum. Pech vor allem für die Modenschau der Kleiderkammer St. Antonius, die Christa Stausberg organisiert hatte. Ihre Mitstreiterinnen hatten alle Hände voll zu tun, um die Secondhand-Kleidung vor der Nässe zu schützen. "Mit dem Erlös unterstützen wir viele soziale Projekte, unter anderem auch in Düsseldorf", sagt Christine Schwöbel, Leiterin der Kleiderkammer. "Gut, dass es wenigstens warm ist", freute sich Simon in Erinnerung an die Kälte im vergangenen Jahr. Viel zu tun hatte auch Gudrun Arts-Fischer von der Pfarrgemeinde St. Antonius. Sie verkaufte alte Videos, Schmuck, Gläser und Besteck. "Toll, wie viele Menschen hier herkommen."

Etwa 8000 Menschen, vielleicht auch mehr, bummelten zwischen Lueg- und Belsenplatz sowie über die Dominikanerstraße. Wer die Luegallee vom Luegplatz aus herunter schlenderte wurde in Höhe der Bäckerei Puppe bereits von Saxofonist Eike Dyk verzaubert. Mit Liedern wie "Somewhere over the rainbow" oder "You make me smile" lud er in die Bäckerei ein. Geschäftsführerin Birgit Neisser freute dies. "So können wir uns hier mal in einem ganz anderen Rahmen präsentieren", sagte sie. Im Zentrum des Festes, am Brunnen, bot die Bäckerei zum ersten Mal im Holzofen gebackene Flammkuchen an, die gut ankamen. Die Schlange wurde, je weiter der Abend fortschritt, länger.

Am Stand des Verkehrs- und Verschönerungsvereins herrschte viel Trubel. "Die Menschen kommen zu uns und fragen, was denn alles geplant ist", sagte die Zweite Vorsitzende Dorothée Kuschmann. "Manche Anwohner sind über Pläne, wie über den Bau des Belsenparks, verärgert." Andere dagegen informierten sich am Stand der Patrizia AG über das Wohnungsangebot im künftigen Belsenpark. Die Gesellschaft hat zwei Grundstücke von der Vivico gekauft hat. Und zwar die, die direkt am Park mit kleinem See liegen – also etwas entfernt vom Belsenplatz. Geplant ist ein Gebäude mit 44 Mietwohnungen, ein anderes mit etwa 40 Wohnungen. Mitte März 2012 soll mit dem Bau begonnen werden.

Der Einzelhandel konnte sich derweil über einen großen Ansturm freuen. Susanne Harbort und Cornelia Becker hatten auch noch einen anderen Grund zum Feiern. "Seit 20 Jahren führen wir unser Geschäft mit den gebogenen Scheiben nun schon gemeinsam." Für jede Kundin gab's dann auch ein Gläschen Sekt zum Einkauf dazu.

(RP)
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