Verkehr Ludenberger Straße bleibt Problemfall

Ludenberg/Grafenberg · Die Luft ist schlecht und wird vor 2021 auch nicht viel besser. Mehr als 34.000 Autos nutzen die Ludenberger Straße am Tag. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist nicht geplant.

 Im Berufsverkehr herrscht auf der Ludenberger Straße morgens wie abends oft Dauerstau.

Im Berufsverkehr herrscht auf der Ludenberger Straße morgens wie abends oft Dauerstau.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

An der Ludenberger Straße zu wohnen, ist nicht immer das reine Vergnügen. Gerade in der Rushhour staut sich der Verkehr, entsprechend schlecht ist die Luft. 2015 wurde an der Ludenberger Straße eine Stickstoffdioxid-Belastung von 51 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel festgestellt, 2016 waren es 53, im Vorjahr 52. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch in der Bezirksvertretung 7 stand die Ludenberger Straße bei einer Reihe von Anfragen und Anträgen zuletzt wieder verstärkt im Fokus. Ein Überblick:

Luft Neue Berechnungen des Landes zur Ludenberger Straße werden Eingang in den geplanten Luftreinhalteplan der Stadt finden. Die Bezirksregierung hat in dem Zusammenhang jetzt eine Prognose-Berechnung vorgestellt. Eine Grenzwerteinhaltung auf der Ludenberger Straße werde demnach nicht vor 2021 vorausgesagt. In der letzten Sitzung der BV7 schlug die FDP vor, an der Ludenberger Straße eine Living Wall zu errichten, bei der die Bepflanzung auf einem Vlies Schadstoffe herausfiltert. Der Antrag auf Prüfung fand trotz Bedenken eine Mehrheit.

Verkehrszählung Die letzte Verkehrszählung auf der Ludenberger Straße fand vor einem Jahr statt. Zwischen 6 und 22 Uhr passierten die Straße werktags demnach 34.000 Fahrzeuge, darunter 844 Schwerlastfahrzeuge, davon wiederum 124 Busse und 456 U-Bahnen. Gravierende Geschwindigkeitsübertretungen wurden bei der letzten Messung im Oktober 2018 nicht registriert: Von fast 1500 kontrollierten Fahrzeugen fuhren nur zehn zu schnell. Die Kreuzung Ludenberger Straße/Pöhlenweg stellt jedoch durchaus einen Unfallschwerpunkt dar, meistens resultierend aus Auffahrunfällen oder Fahrstreifenwechseln. 

Lärmschutz Maria Icking (Grüne) fragte in der letzten Sitzung nach, was denn mit der in der Kleinen Kommission Lärmschutz zugesagten Prüfung der Geschwindigkeitsreduzierung (Tempo 40) auf der Ludenberger Straße sei. Antwort der Verwaltung: Selbst wenn sich alle Verkehrsteilnehmer daran hielten, würde diese Maßnahme eine für die Anwohner kaum wahrnehmbare Entlastung von etwa einem Dezibel bewirken. Eine Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit aus Verkehrssicherheitsgründen sei aufgrund der Funktion der Straße als Bundesstraße sowie der Unfalllage nicht ohnehin begründbar.

Ampel Marco Huppertz von den Grünen wollte zudem wissen, warum denn die Fußgängerampel in Höhe der Hausnummer 27 im Vorjahr zu einer Behelfsampel umprogrammiert wurde. Das hätte mit der Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie und dem erhöhten Einsatz von Bahnen in Richtung Gerresheim zu tun gehabt, wurde ihm geantwortet. Damit sollte an der Kreuzung zum Pöhlenweg ein Rückstau vermieden werden, wenn die Bahn die Haltestelle anfährt. Dieser hätte vor allem auch die Fußgänger beeinträchtigt. Inzwischen sei jedoch ein weiteres Signalprogramm aufgeschaltet worden, das nun getestet werde und im Optimalfall wieder eine Grüne Welle garantiere.

Rheinbahn Ebenfalls Huppertz hatte zudem angeregt, dass Fahrgäste ihr Rad zwischen Burgmüllerstraße und Auf der Hardt wegen der steilen Ludenberger Straße kostenlos in der Bahn mitnehmen können. Das sei mit vielen Sonder-Tickets schon jetzt möglich, heißt es von der Rheinbahn, prinzipiell genieße der Mensch aber immer Vorrang, da ein Fahrrad den Platz von drei Stehplätzen einnehme.

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