Ludenberg Natur geht vor Kultur

Ludenberg · Nistendes Hausrotschwanz-Pärchen verhindert Ausstellungs-Verlängerung.

Die Ausstellung "Der Letzte seiner Art" über die Geschichte und Technik der Ziegeleien in Gerresheim und Ludenberg sowie über die Rettung und Sanierung des Ringofens der Ziegelei Sassen, dem einzig erhaltenen Ringofen Düsseldorfs, geht morgen mit einer überraschend guten Resonanz und nach etlichen Führungen offiziell zu Ende.

Höchstes Lob erhielt der veranstaltende Förderkreis Industriepfad in diesem Zusammenhang von Milena Karabaic, Dezernentin für Kultur und Umwelt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), sowie von Walter Hauser, Leiter des Rheinischen Industriemuseums des LVR, für die geleistete Forschungsarbeit, das Konzept und die Präsentation der Ausstellung. Der Industriepfad hat sich dafür eingesetzt, dass der Ringofen erhalten bleibt, renoviert und in ein Neubaugebiet integriert wird.

Eigentlich war es jedoch vorgesehen, die Ausstellung um zwei Wochen zu verlängern, allerdings machte die Natur den Organisatoren ein Strich durch die Rechnung: In einer Mauernische im Inneren der Ringofen-Brennkammer nistet in aller Seelenruhe ein Hausrotschwanz-Pärchen. Und das will nach Möglichkeit nicht gestört werden.

"Beobachtungen über Jahre hinweg haben gezeigt, dass bereits am Kamin des maroden Ringofens ein Paar brütete. Die kleinen Vögel ließen sich auch durch die Sanierungen der vergangenen Jahre nicht von ihrem traditionellen Platz vertreiben", erzählt Peter Schulenberg vom Förderkreis Industriepfad Gerresheim.

Die Initiatoren der Ausstellung haben sich deshalb entschlossen, den ungestörten Ausflug der Jungvögel abzuwarten und die Schau im Ringofen erst wieder nach den Sommerferien am 29. August und dann bis zum Tag des offenen Denkmals am 13. September zu öffnen. Kleinere Führungen sollen trotz der Ausstellungspause aber weiterhin stattfinden.

Der Tag des offenen Denkmals am 13. September werde dann - so die Planung - in größerem Rahmen am Ringofen gefeiert. Der Förderkreis habe sich um die Ausrichtung der feierlichen Eröffnung für ganz Düsseldorf beworben, eine Zusage der Stadt stehe jedoch noch aus, erzählt Gaby Schulberg. Am gleichen Tag wird schließlich noch die 20. Stele des Industriepfades an der nahegelegenen, zum Ringofen gehörenden Lösswand, der ehemals bis zu 20 Meter hohen Abbauwand für Lehm und Ton zur Ziegelherstellung, enthüllt.

Wer Interesse an einer Führung hat, kann sich bei Gaby und Peter Schulenberg unter Telefon 284712 melden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort