Ludenberg Ludenberg bekommt leisere Schienen

Ludenberg · Wohnungseigentümer wollen das Quietschen, das die Straßenbahnen auf den Schienen verursachen, nicht mehr hinnehmen.

Maria Hunold (l.) und ihre Nachbarn setzen ihre Hoffnungen in die Rheinbahn, den lauten Schienenverkehr zu dämpfen.

Maria Hunold (l.) und ihre Nachbarn setzen ihre Hoffnungen in die Rheinbahn, den lauten Schienenverkehr zu dämpfen.

Foto: bur

"Wer hier keine Schallschutzfenster hat, ist aufgeschmissen", sagt Maria Hunold. Genau wie sie bewohnen oder vermieten auch rund 50 weitere Eigentümer die Wohnungen der Häuser, aus denen man direkt auf die Ludenberger Straße blickt. Morgens und abends sei der Straßenlärm durch die Berufspendler gegeben, zwischen denen auch die Straßenbahnen aus Richtung LVR-Klinikum quietschend um die Kurve fahren. Das war schon immer so, weshalb die Anwohner fast alle in schallisolierten Wohnungen leben. Mit der Zunahme des Straßenbahnverkehrs, der auf den abgenutzten Schienen vor allem bei trockenem Wetter kreischend vorbeizieht, stieg aber der Unmut der Bewohner und Vermieter. Sie sehen die Rheinbahn unter Zugzwang - die verspricht nun Besserung.

"Der Garant für das Vermieten einer Wohnung ist Ruhe", sagt Hunold, die die Eigentümer in dem Häuserblock zwischen der Ludenberger Straße und Am Schulberg vertritt. Rund 60 Parteien gebe es dort, sie selbst kaufte sich schon im Jahr 1979 die Wohnung, in die sie ein Jahr später einzog. Mit der Lage ist sie zufrieden, zuletzt habe sich aber der Schienenverkehr so verstärkt, dass sie Handlungsbedarf sieht: "Auch der Berufs- und Lkw-Verkehr ist eine Belastung", sagt Hunold, dafür sehe sie momentan auch keine Alternative. Anders bei der Straßenbahnlinie 709 und den U-Bahnlinien U 73 und U 83, deren Wagenzahl sich in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. Immer mehr Räderpaare quietschen auf den Schienen auf der engen Kurve entlang, die zudem eine starke Steigung aufweist. Immer wieder seien die Mitarbeiter der Rheinbahn gekommen, um die Schienen abzuschleifen. Dies habe aber nur kurz dafür gesorgt, das manchmal ohrenbetäubende Quietschen der Laufräder auf dem Metall zu verringern. "Die letzte Erneuerung liegt zwölf Jahre zurück", sagt Hunold.

Deshalb richtete sich die Gemeinschaft der Eigentümer an die Rheinbahn, die die Teilstrecke jetzt sanieren will. Ende April sollen die Schienen vor den Häusern der Eigentümerschaft gewechselt werden, auch die von den Anwohnern gewünschte Tempodrosselung der Bahnen auf 30 km/h soll erfolgen. Derzeit fahren diese wie die Autos mit 40 km/h vorbei - wenn sich an die Vorschriften gehalten wird.

Dasselbe fordern Hunold und ihre Nachbarn auch am Pöhlenweg, der den Wohnblock südlich eingrenzt. Dort liegen die Balkone vieler Wohnungen, sitzen könne man dort morgens und abends nicht, sagt ein Eigentümer. Der Grund ist der starke Autoverkehr, der dort bis zur Dreherstraße keine Ampel vorfinde und daher selten im Bereich der erlaubten Geschwindigkeit bleibe. "Wir brauchen mindestens bis zur Torfbruchstraße eine Begrenzung auf 30 km/h, die durch Polizeikontrollen durchgesetzt wird", sagt Hunold, und hat dies auch schon der Stadtverwaltung mitgeteilt. Zusätzlich zu der Lärmbelastung seien Raser auf der Straße auch eine Gefahr für Fußgänger, die den Pöhlenweg überqueren - dies insbesondere, weil es auf der Strecke zwischen Ludenberger und Dreherstraße keine Ampeln gibt. Die Bezirksvertretung 7 hat kürzlich den Antrag gestellt, eine Ampel an der Kreuzung Sulzbachstraße zu installieren. Wird dieser wie zuvor abgelehnt, bliebe nur die Chance auf ein Herabsetzen der Geschwindigkeit. Hunold richtete deshalb auch die Bitte an die Stadt, einen Zebrastreifen in Höhe der Hardtstraße einzurichten - eine Zusicherung bekam sie nicht.

(bur)
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