Hassels Lokalduell mit drei Roten Karten

Hassels · Das Derby zwischen der SG Benrath-Hassels und dem SFD 75 war nicht ohne Brisanz, obwohl es relativ fair verlief. Hassels Trainer René Merken spielte erstmals gegen seinen Ex-Verein. Die SG siegte im Süd-Duell mit 4:0.

 SG-Trainer René Merken suchte gleich nach dem Abpfiff das Gespräch mit seinen Spielern.

SG-Trainer René Merken suchte gleich nach dem Abpfiff das Gespräch mit seinen Spielern.

Foto: Günter von Ameln

Das Nachbarschaftsduell zwischen der SG Benrath-Hassels und dem SFD 75 war eine Partie nicht ohne Brisanz und endete mit einem 4:0-Erfolg der favorisierten Gastgeber. Für Hassels Trainer René Merken und Abwehrakteur Jörg Lüddemann war die Partie gegen ihren Ex-Club schon etwas Besonderes. Die emotionale Betroffenheit blieb allerdings ohne erkennbare Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Weitere Ex-SFD'ler, die im Zuge der Merken-Entlassung mit zur SG gewechselt waren, standen wegen der noch fehlenden Spielberechtigung nicht auf dem Platz.

In dem durchaus fairen Nachbarschaftsduell zückte der konsequente Unparteiische allerdings gleich dreimal die Rote Karte und ahndete zu Recht grobe Unsportlichkeiten einzelner Akteure: Erdem Avgören (SFD) durfte als Erster vorzeitig duschen gehen (52.) — nach einem rüden Tritt in die Beine von Matthias Symalla. Allerdings behielt auch Alessandro Savini (SG Benrath-Hassels) seine Nerven in dieser Szene nicht im Zaum und musste wegen Nachtretens gleichfalls vom Platz. In der 73. Minute schließlich erlaubte sich Dennis Schulze (SFD) einen Stoß in den Magen eines Gegenspielers. Diese Einzelaktionen waren unrühmlicher Höhepunkte in einer ansonsten keineswegs hektischen und durchaus fairen Partie.

Der Doppelplatzverweis kurz nach dem Seitenwechsel leitete den Torreigen der Hasselaner ein, die sich anfangs — trotz spielerischer Überlegenheit — im Abschluss ineffektiv gezeigt hatten. Gegen den Tabellenletzten nahmen die Gastgeber das Heft vom Anpfiff an in die Hand. Eugen Filtschenko (7.) und Nur Fakih (10.), nach Zuspiel von Dimos Papadopoulos) besaßen die ersten Chancen auf Seiten der Hausherren. Auf der Gegenseite wagte Halil Cucum einen Distanzschuss, was für SG-Keeper Maurizio Scorazzi jedoch kein Problem war (15.).

Bis zum Seitenwechsel drängten die Hasselaner mit flüssigen Kombinationen auf das Gäste-Gehäuse — ohne Torerfolg. Papadopoulos (26.), Symalla (27.) sowie Fakih (30. vergaben ihre Einschussmöglichkeiten. Für den SFD waren Cucum (34., Freistoß), Cedric Maurice Stephan (37.) und Jean Michel Boernhöfft (38.) in aussichtsreicher Position.

Unmittelbar nach den Platzverweisen für Avgören und Savini schoss Papadopoulos nach Zuspiel von Tobias Czichowsky zur hoch verdienten SG-Führung ein (53.). Papadopoulos erhöhte anschließend, wobei er das Leder nach Vorarbeit von André Küster am Boden liegend am SFD-Schlussmann Michael Spieß vorbeispitzelte (57.).

Mike Czichowsky (60.), Küster (63., Alleingang) und der eingewechselte Deniz Vitale (64., Kopfball) hätten den Vorsprung weiter ausbauen können. Vitale nutzte schließlich einen entschlossenen Alleingang zum 3:0 (64.). In der Schlussphase war Vitale auch zum 4:0 zur Stelle, wobei er von einem klugen Zuspiel von Küster profitierte (81.).

"Das waren drei Punkte auf niedrigem Niveau", resümierte SG-Coach René Merken und ließ es sich damit zumindest nach dem Schlusspfiff nicht nehmen, einen Seitenhieb in Richtung Ex-Verein auszuteilen. SFD-Trainer Conny Eickels sah kein schlechtes Spiels seiner Mannschaft. "Wir hätten auch in Führung gehen können." Mit dem Platzverweis für Schulze war der Gäste-Coach allerdings nicht einverstanden.

(hel)
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