Düsseldorf Villa Lantz soll vermietet werden

Lohausen · Lange stand das historische Gebäude in Lohausen leer. Der Bürgerverein hätte dort gerne ein Kulturhaus eingerichtet. Nun soll die Villa aber vermietet werden. Die Art der Nutzung ist noch offen.

 Siegfried Küsel, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Lohausen/Stockum, vor der Villa Lantz. Der Verein hat sich jahrelang dafür eingesetzt, das Gebäude in ein Kulturhaus umzufunktionieren.

Siegfried Küsel, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Lohausen/Stockum, vor der Villa Lantz. Der Verein hat sich jahrelang dafür eingesetzt, das Gebäude in ein Kulturhaus umzufunktionieren.

Foto: Bernd Schaller

Seit sechs Jahren steht die Villa Lantz im Lantz'schen Park leer und dient nur immer wieder als Kulisse für Fotografen oder Filmemacher. Jetzt sucht die Stadt einen neuen Pächter, der wieder in das 1805 erbaute Gebäude Leben bringen soll. Wie die Stadt in ihrer Ausschreibung es formuliert, sucht sie einen solventen Mieter mit einem denkmalgerechten Nutzungskonzept und dieser soll die Höhe der Miete und die Dauer des Mietverhältnisses selber vorschlagen.

Doch die Suche dürfte sich nicht allzu leicht gestalten, denn für die Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes gibt es Einschränkungen. Bisher ist dort nur Wohnen genehmigt. Andere Nutzungen müssten erst baurechtlich geprüft werden. Eine Voll-Gastronomie mit Küche wird aber direkt von der Verwaltung ausgeschlossen. Außerdem soll der neue Mieter bis zu zehn Tage im Jahr eine öffentliche Nutzung ermöglichen. Diesen Wunsch hat die Bezirksvertretung 5 geäußert. Damit sollen in dem 360 Quadratmeter großen Gebäude beispielsweise Empfänge, Ausstellungen oder der Tag des offenen Denkmals stattfinden können.

Enttäuscht über die Pläne zur Vermietung zeigt sich der Heimat- und Bürgerverein Lohausen/Stockum. Dieser hat sich seit Jahren dafür eingesetzt, dass das Gebäude zu einem Kulturhaus für den Düsseldorfer Norden umfunktioniert wird. "So etwas brauchen wir hier", sagt Vereinsvorsitzender Siegfried Küsel. Als Joachim Erwin noch Oberbürgermeister war, sei der Verein seinem Ziel schon ziemlich nahe gewesen, denn dieser hätte diese Pläne umsetzen wollen. "Wir hatten schon umfangreiche Konzepte entwickelt und diese auch mit den Chefs der Düsseldorfer Messe besprochen. Angedacht war eine Mehrfachnutzung, also zum Beispiel die Räume für Kunstausstellungen, aber auch für Messepräsentationen zur Verfügung zu stellen", sagt Küsel. Dem letzten Bewohner der Villa, einem unter dem Pseudonym Meuser lebenden Künstler und Professor, war deswegen schon gekündigt worden. Mit dem Tod von Erwin seien dann die Pläne leider im Sande verlaufen. Das sei schade, denn in der Kunstszene hätte die Villa immer noch einen guten Ruf, sagt Küsel. Zu verdanken ist dies dem international bekannten Galerist Alfred Schmela. Dieser bewohnte in den 1970er Jahren das Herrenhaus und führte dort Ausstellungen mit Werken von Künstlern wie Andy Warhol, Joan Miro, Jean Tinguely, Joseph Beuys, Günther Uecker und Anatol durch.

Gerne hätte der Bürgerverein auch die Nutzung der ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Lantz'schen Kapelle, die sich im gleichen Park befindet, mit der Villa Lantz verbunden. "In der Villa hätte man dann zum Beispiel nach einer Trauung Räume für die anschließende Feier bereitstellen können", sagt Küsel. Er hat schon ein reges Interesse an dem Mietobjekt registriert. "Mehrere Bürger haben bereits bei mir angerufen, um weitere Informationen zu erhalten." Denn Küsel ist auch Vorsitzender des Förderverein Lantz'sche Kapelle Lohausen, der sich ebenfalls für die Pflege des Parks und Lantz'schen Villa stark macht.

(RP)
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