Schützenfest Düsseldorf Lohausen Musik verschönert die Feste im Dorf

Lohausen · Seit fast 70 Jahren gibt es das Tambourcorps Rheinklänge der Bruderschaft Lohausen. Die Musiker sorgen bei vielen Festen im Ort für die passende musikalische Begleitung. Neue Mitglieder sind immer willkommen.

 Das Tambourcorps vor seiner Stammgaststätte „Zum armen Mann“. Von dort aus starteten die Musiker am Sonntag ihren Rundgang mit der Goldenen Mösch durch das Dorf.

Das Tambourcorps vor seiner Stammgaststätte „Zum armen Mann“. Von dort aus starteten die Musiker am Sonntag ihren Rundgang mit der Goldenen Mösch durch das Dorf.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Am Sonntag hat das Tambourcorps Rheinklänge der Bruderschaft Lohausen lautstark die Bürger auf das große Schützenfest, das am Wochenende gefeiert wird, eingestimmt. Zwei Stunden lang wurde die Goldene Mösch durch das Dorf von Traditionsgaststätte zu Traditionsgaststätte getragen, immer begleitet durch die flotte Musik des Corps, das zurzeit 20 aktive Mitglieder zählt.

Vorsitzender des eigenständigen Vereins ist Oliver Santen, und dieser hat die Liebe zum Spielmannszug, in dem auch sein Bruder Thomas, Oberst der Bruderschaft, mitspielt, vom Vater mitbekommen. Hubert Santen, der im April dieses Jahres verstarb, gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Tambourcorps und war dort 47 Jahre der Tambourmajor. „Mit sieben Jahren bin ich ins Pagencorps und mit 14 Jahren in das Tambourcorps eingetreten“, sagt Oliver Santen. Die Freude an der Musik und die gute Kameradschaft sorgten dafür, dass er dort bis heute gerne mitmischt.

„Mit mir zusammen sind damals auch viele andere Jugendlich in das Corps eingetreten. Das hat deshalb besonders viel Spaß gemacht“, sagt Santen. Heute sei es viel schwerer, neue Mitglieder zu gewinnen, obwohl die nicht einmal ein Instrument beherrschen müssen, dieses im Verein erlernen können. Dabei haben die künftigen Musiker die Wahl zwischen Querflöte, Trommel, Pauke, Lyra und Becken. „Viele Mitglieder, aber auch ich, können keine Noten lesen und spielen deshalb nach Punkten“, sagt Santen, der Querflöte spielt. So sehen die „Notenblätter“ wie Lochkarten aus und zeigen für jede Note an, welche Flötenlöcher geschlossen werden müssen. Solche Hilfsmittel sind durchaus üblich in solchen Spielzügen mit Laienmusikern. „In Wittlaer zum Beispiel benutzt man Zahlen statt Noten. Damit komme ich wiederum gar nicht zurecht.“

Das Repertoire der Lohauser umfasst rund 40 Stücke, die alle auswendig beherrscht werden müssen. Neben Märschen gehören auch Karnevals- und Martinslieder dazu, denn die Bruderschaft organisiert traditionell den Martinsumzug durch das Dorf. „Seit es wieder einen Karnevalszug in Lohausen gibt, laufen wir dort auch mit, um das Brauchtum zu unterstützen“, sagt Santen. Außerdem wird die KG Weißfräcke bei ihrer Tour durch die Altenheime begleitet. Unterstützt werden auch die Schützenzüge in Stockum und der Innenstadt. „Früher waren wir noch viel mehr im Einsatz und sind bei rund acht Zügen mitmarschiert. Mit so wenigen Mitgliedern ist das aber jetzt nicht mehr machbar.“

Den Haupteinsatz leistet das Tambourcorps allerdings beim eigenen Schützenfest an diesem Wochenende, bei dem es täglich zu den unterschiedlichsten Anlässen für die musikalische Untermalung sorgt. Dazu gehören die verschiedenen Festumzüge, Paraden, Platzkonzerte und das Wecken am Sonntagmorgen um 6 Uhr dazu. „Andere Kompanien können ja eine Abordnung schicken, wir müssen aber immer möglichst komplett antreten, sonst funktioniert das nicht“, sagt Santen.

Für ihn steht fest, dass es keine feierlichen Schützenumzüge ohne Musik gäbe. „Ohne Musik kann nicht marschiert werden, deshalb ist es wichtig, dass das Tambourcorps weiter besteht.“ Dieses wird im nächsten Jahr den 70. Geburtstag feiern. Geplant ist dazu ein Tanz in den Mai, an dem rund 1000 Gäste teilnehmen können. Und wer weiß, vielleicht finden so auf diesem Wege noch einige neue Mitglieder zum Corps.

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