Schützenfest Düsseldorf Lohausen Prinzessin sorgt für Nachwuchs

Lohausen · Erstmals ist bei den Lohauser Schützen während ihrer Amtszeit eine Kronprinzessin Mutter geworden. Linda Cremerius hat dennoch alle ihre Aufgaben fortgesetzt und Sohn Till hat inzwischen an vielen Schützenfeiern und am Wochenende auch am Lohauser Schützenfest teilgenommen.

 Tristan mit Sohn Till, Kronprinzessin Linda Cremerius und Kronprinz Markus Schönefeld beim Schützenfest in Lohausen

Tristan mit Sohn Till, Kronprinzessin Linda Cremerius und Kronprinz Markus Schönefeld beim Schützenfest in Lohausen

Foto: Anne Orthen (ort)

Wenn man davon spricht, dass jemand etwas mit der Muttermilch aufsaugt, wird das Bild verwendet, um damit auszudrücken, dass jemand schon etwas sehr lange tut. Bei Till Cremerius entspricht dieser Spruch aber der Wirklichkeit, denn der acht Wochen alte Junge hat schon im Bauch der Mutter zahlreiche Schützenveranstaltungen erlebt und auch als Säugling schon an solchen Festivitäten teilgenommen, beziehungsweise wurde dort gestillt. Denn seine Mutter Linda ist während ihrer Amtszeit als Kronprinzessin der Lohauser Bruderschaft geplant, aber dennoch überraschend schwanger geworden. „Wir hatten die Familienplanung schon in Angriff genommen, aber da ich nicht schwanger wurde, habe ich gedacht, dann kann ich ja noch in aller Ruhe Kronprinzessin werden.“, sagt Linda Cremerius.

Den dafür entscheidenden Schuss konnte die 28-Jährige allerdings im vergangenen Jahr nicht selber abgeben, da Markus Schönefeld ihr zuvor kam und bereits mit dem dritten Schuss die Platte abräumte. „Wir sind seit vielen Jahren sehr gut miteinander befreundet und hatten vorher verabredet, dass wir uns im Falle des Sieges gegenseitig zum Kronprinzen oder zur Kronprinzessin machen“, sagt Cremerius. Zu diesem Zeitpunkt rechnete sie nicht mit einer raschen Schwangerschaft, aber dann kam doch alles anders. Drei Wochen nach dem Amtsantritt war Cremerius in anderen Umständen und dadurch ziemlich eingeschränkt. „Die ersten drei Monate war mir den ganzen Tag durchweg übel und ich musste mich häufig übergeben.“ An Feierlichkeiten nahm sie dennoch teil, musste aber immer wieder diskret den Raum verlassen, um frische Luft zu schnappen. „Aber danach hatte ich eine wundervolle Schwangerschaft ohne die kleinsten Beschwerden.“

Selbst die Figur machte keine Probleme. „Ich habe erst im achten Monat richtig zugenommen, konnte fast durchweg meine normale Kleidung tragen.“ Vier Tage nach der Geburt von Till war die Kronprinzessin bereits wieder Gast beim Kalkumer Schützenfest und an den folgenden Wochenenden auch in Wittlaer und Kaiserswerth unterwegs. „Kein sehr leichtes Unterfangen, da ich voll stille.“ Und auch nur zu stemmen, weil Tristan Cremerius sich in der Zwischenzeit um seinen Sohn kümmert, sich für das Lohauser Schützenfest sogar Urlaub genommen hat. Er hat eigentlich keine Verbindung zum Schützenwesen, trägt aber die Leidenschaft seiner Frau mit. Während diese repräsentiert, zieht er mit dem Kinderwagen seine Kreise um die Schützenzelte. „Wenn Till Hunger hat, muss ich dann die jeweilige Veranstaltung halt kurz verlassen.“

Ihr Kind hat Cremerius nur bei ausgewählten Festivitäten wie das Treffen der Jungschützen oder den Frühschoppen dabei, da die meisten Veranstaltungen zu laut und unruhig sind. Das war auch beim eigenen Schützenfest die Regel. Till beispielsweise gestern beim großen Festzug durch die Straßen von Lohausen in der Kutsche und zur anschließenden feierlichen Parade mitzunehmen, kam nicht in Frage „Hier hatte ich allerdings den Heimvorteil. Wir wohnen nur 100 Meter vom Festplatz entfernt weg und so konnte ich immer wieder nach Hause flitzen.“

Obwohl sie sich während ihrer Regentschaft etwas zurücknehmen musste, die Betreuung des Kindes die Abläufe und die Organisation komplizierter machte und sie vollständig auf Alkohol verzichtete, hat Linda Cremerius ihr Schützenjahr in vollen Zügen genossen. Auch einmal Regimentskönigin zu werden, kann sie sich deshalb durchausvorstellen. „Dann allerdings erst in 20 Jahren, wenn ich mich voll darauf konzentrieren und in Ruhe feiern kann.“ Und dann lehnt sich ihr Mann Tristan, der die Traditionsgaststätte „Zum armen Mann“ in Lohausen leitet, weit aus dem Fenster. „Dann bin ich Rentner und würde dich dann vielleicht auch bei diesem Amt begleiten.“

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