Bürgermonitor Ärger um Flughafen-Nachtbaustelle

Düsseldorf · Ein Anwohner hat Klage eingereicht. Er fühlt sich nicht ausreichend informiert und möchte für zukünftige Bauprojekte eine Verbesserung der Abläufe erreichen.

 Die große Betonmischanlage steht auf dem Flughafengelände in der Nähe der Kreuzung am Spielberg. Sie ist nachts in Betrieb.

Die große Betonmischanlage steht auf dem Flughafengelände in der Nähe der Kreuzung am Spielberg. Sie ist nachts in Betrieb.

Foto: Asthoff

Stefan Asthoff findet zurzeit nur wenig Schlaf. Der Grund dafür ist eine Betonmischanlage, die so groß ist wie ein Einfamilienhaus und die am Ende des Flughafengeländes in der Nähe der Auffahrt der Niederrheinstraße auf die B8n steht. Seit einigen Tagen und voraussichtlich noch mehr als einen Monat ist diese in Betrieb, und zwar täglich – außer am Sonntag – zwischen 22 und 6 Uhr. „Ich habe einen leichten Schlaf; anderen mag der Maschinenlärm nicht so viel ausmachen, aber mich stört das sehr“, sagt der Betriebswirt, der in der benachbarten Straße Im Grund wohnt. Er kritisiert vor allen Dingen eine mangelnde Information zu den aktuellen Bauarbeiten.

„Ich habe erst am Tag des Baubeginns ein Flugblatt vorgefunden. Wenn ich rechtzeitig die Informationen über die geplanten Arbeiten gehabt hätte, hätte ich jetzt meinen Urlaub genommen. Ich wäre jetzt liebend gerne weg“, sagt Asthoff. Der Flughafen erklärt allerdings, er habe bereits Mitte Mai die Anwohner angeschrieben und legt das ausführliche Schreiben vor. „Das habe ich nie erhalten, und auch acht Nachbarn, teilweise aus anderen Häusern, die ich befragt habe, ebenfalls nicht“, sagt Asthoff. Ein Flughafensprecher erklärt dazu: „Wir bedauern, dass unser Informationsschreiben offenbar nicht bereits im Mai vollständig und frühzeitig bei allen Anwohnern angekommen ist.“

Asthoff kritisiert aber auch noch, dass die Arbeiten, es handelt sich dabei um den Rück- und anschließende Neubau einer insgesamt rund 50.000 Quadratmeter großen Flugzeug-Abstellfläche, in der Nacht stattfinden. Der Flughafen begründet das unter anderem damit, dass Außentemperaturen und Luftfeuchtigkeit die Trocknungs- bzw. Abbindezeiten des Betons beeinflussen würden. Zudem erklärt die Baufirma in ihrem Schreiben, dass durch die Arbeiten in der Nacht nur so ein störungsfreier Ablauf möglich sei „und die Gefahr von Unfällen durch den Baustellenverkehr über die B8n auf ein Minimum reduziert werden“ kann. Asthoff vermutet aber dahinter eher wirtschaftliche Vorteile, da es dann keine Einschränkungen beim Flugverkehr gebe. „Die Interessen der Bürger, die Vorrang haben müssen, werden nicht berücksichtigt“, sagt der Lohauser.

Er hat jetzt beim Verwaltungsgericht Düsseldorf eine Klage eingereicht, um die Baustelle in der Nacht zu stoppen. „Denn aus meiner Sicht hat das Methode, die Bürger nicht ausreichend zu informieren. Etwas Ähnliches ist mir bereits mit einer Rheinbahnbaustelle passiert.“ Asthoff möchte am liebsten erreichen, dass künftig für große Baustellen ein Zeitraum festgelegt wird, in dem die Bauherren die betroffenen Anwohner rechtzeitig über anstehende Projekte und die damit verbundenen Einschränkungen informieren müssen. Diesen Vorschlag will er auch in den Beschwerdeausschuss der Stadt einbringen. „In anderen Städten wie Hamburg funktioniert das bereits besser.“

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