Lörick Skater im ehemaligen Einkaufszentrum

Lörick · Der Bebauungsplan zur Belebung des Lörick-Karrees ist noch im Verfahren. Der Eigentümer hofft, Mitte nächsten Jahres die Genehmigung zu bekommen. Die verbliebenen Unternehmen machen sich mit Aktionen bemerkbar.

 Katrin Grumme (l.), Projektentwicklerin für das neue Lörick-Karree und Stefanie Becker vom Centermanagement Lörick-Karree versuchen sich mit Skatern in der Anlage des ehemaligen Supermarkts.

Katrin Grumme (l.), Projektentwicklerin für das neue Lörick-Karree und Stefanie Becker vom Centermanagement Lörick-Karree versuchen sich mit Skatern in der Anlage des ehemaligen Supermarkts.

Foto: Bernd Schaller

Im ehemaligen Supermarkt, dort, wo früher Lebensmittelregale standen, wo der Workshop zur Belebung des Lörick-Karrees über die Bühne ging und anschließend die Pläne ausgestellt wurden, ist in kurzer Zeit eine kleine Skateranlage mit Rampen und kindgerechten Halfpipes entstanden. Künftig bietet dort die Firma Langbrett aus Flingern Skaterkurse für Kinder an - meistens an den Wochenenden.

Den Schwung, der von der Skateboard-Anlage ausgeht, nutzen die verbliebenen Unternehmer, die trotz Leerständen noch ausharren, um auf sich aufmerksam zu machen. Unter dem Slogan "Hier steckt Leben drin", bringen sie sich wieder ins Gespräch und signalisieren der Nachbarschaft, dass sie mit ihrem individuellen Angebotsspektrum und dem persönlichen Service weiterhin einen Beitrag für den Stadtteil Lörick leisten wollen. "Es herrscht eine positive Stimmung unter uns Bestandsmietern", versichert Stefanie Becker vom Centermanagement Lörick-Karree. "Aber auch die acht gewerblichen Mieter des benachbarten Hochhauses wie auch die Wohnungseigentümer liegen auf gleicher Welle mit uns", freut sich die Geschäftsfrau, die einen Second-Hand-Laden betreibt. "Die Kunden halten uns die Treue", fügt sie dankbar hinzu.

Hinter den Kulissen arbeiten derweil Stadtplaner und Architekten daran, das Siegermodell des Wettbewerbs zur Belebung des Lörick-Karrees in einen Bebauungsplan (B-Plan) fließen zu lassen. "Ein umfangreicher, aber normaler Prozess", sagt Eigentümer Andreas Eisele. Er hoffe, Mitte nächsten Jahres die Baugenehmigung zu bekommen, um dann gleich loslegen zu können. Und zwar mit dem ersten Bauabschnitt, der sozusagen bei laufendem Betrieb abgewickelt wird. Denn während der gesamten Bauphase bleiben die vorhandenen Geschäfte geöffnet. Stefanie Becker: "Wenn der erste Teil fertig ist, dann ziehen wir hinüber in den Neubau, während der Rest des alten Lörick-Karrees abgerissen und neu aufgebaut wird." Wenn alles fertig sei, werden zu den heutigen Bestandsmietern noch weitere Geschäftsleute dazukommen. Denkbar wären ein Vollversorger und eine Tagesgastronomie.

Im neuen Löricker Zentrum sollen künftig Einkaufen und Wohnen verknüpft werden. Der Siegerentwurf des Stuttgarter Architekturbüros Haas Cook Zemmrich geht von lockeren Gebäudeteilen aus - eines für Ärzte und Apotheke, das andere für etwa 30 Wohnungen (generationsübergreifend) und Einzelhandel. Vorausgegangen war im August 2014 ein "Workshop", zu dem Eisele unter Federführung des Architekten Harald Klose, der kürzlich gestorben ist, eingeladen hatte. Etwa 60 Personen, darunter auch Mitglieder des Löricker Bürgervereins, hatten daran teilgenommen und einen Tag lang die Rolle von Stadtplanern übernommen, Konzepte erstellt und Modelle gebastelt. Dabei war auch Stadtplaner Harald Droste, der die Ideen und Anregungen der Bürger aufnahm.

Seit der Aufgabe des Supermarktes vor zwei Jahren hatte das 40 Jahre alte Einkaufszentrum endgültig an Zugkraft verloren. Ein Verlust vor allem für ältere, gehbehinderte Menschen. Diakonie und Seniorenbeirat versuchten mit den noch vorhandenen Geschäftsleuten, der Tristesse Herr zu werden. Unter dem Motto: "Hier tut sich was" lenkten sie die Aufmerksamkeit immer wieder aufs Einkaufszentrum. Zuletzt mit einem Gemüse- und einem Fischwagen, die regelmäßig das Zentrum anfahren.

(RP)
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