Lörick Löricker feiern ihr "Dorf"

Lörick · In Alt-Lörick trafen sich die Anwohner zum Fest. Die Schützen freuten sich über einen neuen Flammkuchenstand. Die Kinder tobten sich auf der Hüpfburg aus, die Erwachsenen am Menschenkicker.

Wer hier wohnt, der kennt sich. Deshalb kann man auf dem jährlichen Dorffest in Alt-Lörick schon mal eine scherzhafte Begrüßung wie "Du hast aber zugelegt!" hören. Überhaupt ist die Stimmung sehr locker. Kleine Kinder tanzen zur Musik und knüpfen miteinander Kontakte. Die überdachten Sitzbänke sind komplett besetzt. Laute "Prost"-Rufe und Lachen schallen über den Platz. In der Garage eines Hauses wird Kuchen verkauft.

Evamarie Holzschneider hat früher in Lörick gewohnt. Jetzt kommt sie aus dem benachbarten Meerbusch-Büderich zum Dorffest der Sankt-Sebastianus-Schützengesellschaft angereist. "Hier ist es klein, intim und nett. Da ist die Welt noch in Ordnung", sagt sie. "Es gibt nichts Vergleichbares." Genauso sieht es Evelin Pickert, die schon seit vielen Jahren teilnimmt. "Hier ist es immer wieder schön, so nachbarschaftlich."

Neu ist dieses Jahr der gut besuchte Flammkuchenstand. "Ein Mitglied der Schützen ist Bäckermeister. Der hat das organisiert", freut sich Thomas Hummelsbeck, der Vorsitzende der Schützenbruderschaft. "Sonst ist alles so wie immer" - was in diesem Fall niemanden stört. Der Schützenchef rechnet mit rund 600 Besuchern. "Wenn das Wetter stimmt, ist alles gut", meint er . "Wenn die Menschen erst mal da sind, gehen sie nicht mehr."

Hummelsbeck ist stolz auf das Engagement der Schützen in Lörick. "Wenn es die Schützen nicht gäbe, wäre hier tote Hose", findet er. "Wir machen wahnsinnig viel, wie das Osterfeuer, Tanz in den Mai und das Aufstellen eines Weihnachtsbaumes." Er freut sich aber auch über das Interesse der Anwohner. "Die Nachbarschaft macht immer mit", berichtet er.

Die Damen der katholischen Bücherei "Maria Hilfe der Christen" sind auch dieses Jahr wieder dabei. "Wir machen das schon viele Jahre mit den Schützen zusammen. Das hat immer gut funktioniert", berichtet Babs Renk. "Unsere Bücherei ist recht klein. Darum verkaufen wir Bücher aus dem Bestand und Spenden, um neue und aktuelle Bücher kaufen zu können", erklärt Maria Jung. In der Zwischenzeit verteilt Maria Becker die Lesestart-Taschen der "Stiftung Lesen" an kleine Kinder. "Wir machen besonders gerne Aktionen für Vorschulkinder. Die werden sehr gut angenommen", erzählt die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bücherei. So können Kinder in der Bücherei beispielsweise einen "Büchereiführerschein" machen. Auf der Wiese neben dem Dorfplatz haben Kinder und Erwachsene die Möglichkeit, sich so richtig auszutoben. Die Hüpfburg mit Kletterwand ist mit Kindern überfüllt. Daneben hört man am Menschenkicker - eine überdimensionale Variante des Kneipenspiels mit echten Menschen als Figuren - laute Anfeuerungsrufe. Elf Teams mit je fünf Spielern kämpfen um den Titel. "Das ist schwerer, als es aussieht", findet Katja Burbulla, die für die Damen des Teams "Am Löricker Wäldchen" spielt. "Die Hände sind in den Schlaufen und die Stange bewegt sich hin und her." Manche nehmen das Turnier übrigens etwas zu ernst: "Bei den Männern sind schon zwei rausgeflogen, weil sie zu hart gespielt haben", berichtet die Lörickerin.

(RP)
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