Düsseldorf Lörick Sportclubs fürchten den Verlust ihrer Anlagen am Seestern

Auf drei Flächen im Linksrheinischen könnte laut Bezirksregierung Wohnungsbau entstehen. Es handelt sich dabei aber nicht um Freiflächen.

 Harald Killat von Coreth appelliert an die Bezirksregierung.

Harald Killat von Coreth appelliert an die Bezirksregierung.

Foto: Pivat/Privat

Die Freude über das 40-jährige Bestehen des Tennisclubs Seestern (TC 79) ist von der Sorge über den Fortbestand des Sportparks Lörick überschattet. Denn die Bezirksregierung hat unter dem Motto: „Mehr Wohnraum am Rhein“ ein großes Programm aufgelegt und Gebiete gekennzeichnet, in denen nach Vorstellung der Regionalratsmitglieder, weiterer Wohnraum geschaffen werden könnte. Im linksrheinischen Düsseldorf werden drei Areale genannt: die Kleingartenanlage „Löricker Wäldchen“, ein Gebiet an der Pariser Straße und das Sportzentrum am Seestern.

Grund für Harald Killat von Coreth, Vorsitzender des Tennisclubs am Seestern, in einem Schreiben an die Bezirksregierung zu appellieren, die Sportmöglichkeiten am Seestern auf keinen Fall dem Wohnungsbau zu opfern. „Es ist unverständlich, wie das als ,Sportpark Lörick’ ausgewiesene Gelände im Regionalplan als Bauland ausgewiesen werden kann.“ Durch den Wegfall des Vereinsgeländes werde den Mitgliedern die Möglichkeit des wohnungsnahen Ausgleichs zu ihrem Alltagsleben genommen. Weiter weist Killat von Coreth darauf hin, dass nicht zuletzt rund 60 Prozent der 570 Vereinsmitglieder des TC Seestern Jugendliche seien.

Sechs Vereine wären am Seestern betroffen, die allerdings über Erbbaurecht und Bebauungspläne planungsrechtlich gesichert sind: TC Seestern 1979, TGL Lörick und TC 1984, ebenso der Rugby-Club und der Düsseldorfer Hockey-Club (DHC) wie auch das Fitness-Studio Holmes Place.

Auf dem Regionalplan für mehr Wohnungsbau am Rhein taucht ebenfalls das gepflegte Kleingartengelände „Löricker Wäldchen“ an der Grenze zu Meerbusch auf. Auch dort geht die Sorge um den Verlust ihrer Gärten um. Killat von Coreth: „Alle sind aufgeschreckt.“ Denn wenn die Sport und Freizeitmöglichkeiten wegfielen, würde der Lebensraum und die Lebensweise der ortsnahen Bevölkerung stark beschnitten werden.

Für Bezirksbürgermeister Rolf Tups ist die Ausweisung des Sportzentrums am Seestern als Wohnbaufläche ein Witz und von einer Realisierung weit entfernt. Die Idee, das Gebiet an der Pariser Straße (CfR links und Simon-Gatzweiler-Platz) ebenfalls als Wohnbauflächen auszuweisen, bezeichnet er gar als absurd. „Wir bauen an der Pariser Straße gerade für mehrere Millionen Euro ein Hallenbad und der Regionalrat will dort Wohnungsbau ausweisen“, stellt er fest. Und gegenüber, auf dem Gatzweiler-Platz, der ein Park-and-Ride-Platz sei, werde an einem Regenrückhaltebecken gebaut.

Die CDU-Ratsfraktion hat sich im Hinblick auf den Umwelt- und Klimaschutz gegen flächendeckende Bebauungen in Düsseldorf ausgesprochen. Das Ergebnis: Neuer Wohnraum könne nicht auf Kosten von Lebensqualität geschaffen werden. Tups: „Das hat der Rat dann auch mehrheitlich so beschlossen.“ 

(hiw)
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