Architektur in Düsseldorf Studenten planen Lütticher Straße neu

Lörick · Die Idee zu dem Wettbewerb hatte Architekt Otto Lindner. Er hofft, dass die Modelle der Architektur-Studenten eine Anregung für die beiden Areale am Seestern sind.

 Maren Jütting hat den ersten Platz für ihren Entwurf „Dreieck Rheinaue“ belegt. Sie hat einen bewaldeten Durchgang zum Rhein geplant, außerdem Wohnungsbau, Gewerbe- und Freiflächen.

Maren Jütting hat den ersten Platz für ihren Entwurf „Dreieck Rheinaue“ belegt. Sie hat einen bewaldeten Durchgang zum Rhein geplant, außerdem Wohnungsbau, Gewerbe- und Freiflächen.

Foto: Lindner

Für ihre Bachelor-Abschlussarbeit haben Studenten des Fachbereiches Architektur der Peter Behrens School of Arts der Hochschule Düsseldorf an einem Wettbewerb teilgenommen. Aufgabe war es, zwei Areale an der Lütticher Straße neu zu gestalten. Architekt Otto Lindner, Gründer der Lindner Unternehmensgruppe und Gesellschafter der Lindner Architekten, hatte die Idee für diesen Wettbewerb. Der Straßenabschnitt Lütticher Straße/Oberlöricker Straße war in den 50er und 60er Jahren als Autobahnzubringer nach Krefeld geplant. Das Vorhaben wurde aber nie realisiert. Für Lindner passt die verkehrsreiche Straße nicht zum qualitätsvollen Leben in der Umgebung, und er hatte schon immer die Vision, eine ruhigere Lösung zu finden. Der Wettbewerb soll zeigen, wie es dort aussehen könnte. „Das Ganze ist rein utopisch“, betonte Dirk Lindner von der Standort­initiative Seestern Düsseldorf und Jurymitglied. Keiner müsse sich Sorgen machen, dass in nächster Zeit die Bagger anrollen. Aber wenn der Wettbewerb einen Denkanstoß geben könnte, wäre es schön, meinte er.

Mit der Wettbewerbsidee traten die Lindner Hotels, die Lindner Architekten und die Standortinitiative Seestern an Robert Niess, Professor an der Hochschule, heran. 18 seiner Studenten haben sich ein Semester lang damit beschäftigt, wie sie das Grundstück der alten Horten-Zentrale am Seestern, zu dem auch ein denkmalgeschützter Park gehört, und den Bereich des Wasserschutzgebietes gegenüber des Lindner-Hotels neu bebauen könnten. Dabei galt es städtebauliche, hochbauliche und freiraumplanerische Aspekte zu beachten. In Zweiergruppen mussten sich die Teilnehmer überlegen, wie sie ihre Grundstücke verkehrstechnisch sinnvoll miteinander verbinden.

Auch wenn es bei der Jury heiße Diskussionen über die Arbeiten gab, stand der erste Preis beim Gebiet „Dreieck Rheinaue“ (Wasserschutzgebiet) schnell fest. „Der Entwurf von Maren Jütting hat alle anderen in den Schatten gestellt. Er war einfach überzeugend“, so Mirwaiss Mussa, Lindner Architekten KG. „Hier zeigt sich eine Qualität, die bis an den Rhein geht, sowohl was die Wohnqualität als auch was den Freiraum angeht.“ Lange hatte sich die Studentin mit dem Thema Schutzzone beschäftigt, schließlich musste sie wissen, wo sie welche Bebauung machen darf. „Mir war besonders der Sichtbezug zum Rhein wichtig“, erklärte Jütting. Daher soll in ihrem Modell ein beidseitig bewaldeter Durchgang direkt zum Rhein führen. Wohnungsbau vermischt sich mit Gewerbeflächen und Freiflächen unterschiedlichster Nutzung.

Emilie-Louise Pöpl setzte sich bei der Gestaltung des alten Horten-Geländes durch. Sie stellte sich eine verkehrsberuhigte Allee mit Fuß- und Radweg und ein 17-stöckiges Gebäude mit großen Südbalkonen vor. „Für mich war der denkmalgeschützte Park sehr wichtig. Damit wollte ich behutsam umgehen“, so die Studentin. Dafür hat sie in ihrem Entwurf die Lütticher Straße umgebaut, um mehr Platz für das Gebäude zu haben und den Park außen vor gelassen. Genau das kam bei der Fachjury gut an.

 Emilie-Louise Pöpl gestaltete das alte Horten-Gelände mit einer verkehrsberuhigten Allee mit Fuß- und Radweg und einem 17-stöckigen Gebäude.

Emilie-Louise Pöpl gestaltete das alte Horten-Gelände mit einer verkehrsberuhigten Allee mit Fuß- und Radweg und einem 17-stöckigen Gebäude.

Foto: Lindner

Für die Studierenden war der Wettbewerb eine tolle Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und Wettbewerbsluft zu schnuppern. „Es ist schön, im Studium einfach mal was ausprobieren zu können und etwas zu machen, was man hinterher vielleicht nicht mehr macht“, findet Pöpl. Jütting sieht auch den praktischen Nutzen. „Das könnte bei der Bewerbung helfen. Ich habe jetzt etwas Schönes in meiner Mappe und kann mit Stolz mein Portfolio zeigen. Ich bin richtig neugierig, wie es später mal sein wird.“

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