Lörick Aquarelle beeindrucken im Foyer vom Haus Lörick

Lörick · Die Ausstellung mit Bildern von Marion Keller ist der erste Programmpunkt zur Freizeitgestaltung in dem Seniorenwohnstift.

 Marion Keller zeigt gemalte Magnolien und Lilien auf Papier.

Marion Keller zeigt gemalte Magnolien und Lilien auf Papier.

Foto: H.J. Bauer

Die Bilder sprechen ihre eigene Sprache, sind ausbalanciert und charaktervoll. Von diesen Vorzügen können sich Bewohner und Besucher zurzeit im Theaterfoyer Haus Lörick überzeugen. Bis Ende Januar zeigt die Malerin Marion Keller eine Auswahl ihrer Bilder. Für die in Ratingen lebende Kunstschaffende ist die Technik des Aquarellierens, das Malen mit wasserlöslichen Farben, die bevorzugte Art, "die Stimmung zwischen Künstler und Motiv wieder zu geben, ohne sich zu sehr in Details zu verlieren". Die als Stillleben gemalten Sonnenblumen, Magnolien, Anemonen und Lilien beschränken sich auf das Wesentliche, sind zartfarben oder auch in üppigen Tönen mit Leben erfüllt und verströmen Leichtigkeit. Das gelingt Marion Keller auch bei Landschaftsmotiven, eingefangen in den Bergen, an der See oder als Städte-Ansichten. Diese Stimmungsbilder machen neugierig. Ob sie in Salzburg, Venedig, Hamburg oder Bregenz entstanden sind — sie lenken unauffällig die Blicke auf sich.

Im Theaterfoyer Haus Lörick zeigt Marion Keller auch ein Bild des Brunnens in Schwarzenberg/Bregenzer Wald. Nicht weit vom Originalstandort des Brunnens entfernt, in Vorarlberg, ist die Malerin geboren. Mit dem Brunnenmotiv — es ist vor wenigen Wochen während der Seminartage bei dem bekannten Aquarellisten Heinz Hofer entstanden — ist es ihr gelungen, die Stimmung dieses Dorfmittelpunkts einzufangen. "Etwas Geheimnisvolles oder Erzählendes sollten derartige Bilder schon haben", sagt Keller. Um diesen Anspruch zu erfüllen, besucht sie weiterhin von namhaften Dozenten geleitete Kunst-Seminare. "Mir ist es wichtig, nicht stehen zu bleiben, immer weiter zu lernen und die von Kokoschka propagierte 'Schule des Sehens' nicht aus den Augen zu verlieren."

Es ist die Technik der "Königs-Klasse", die im Haus Lörick gezeigt wird. Das hat Walther Uhling, schnell erkannt. Der Kulturbeauftragte des Wohnstifts organisierte die Ausstellungseröffnung mit einem musikalischen Programm, das den Aquarellen von Marion Keller gerecht werden sollte. Sebastian Hartung und Torsten Mann spielten Kompositionen von Diego Ortiz (1510-1570) und Salvatore Lanzetti (1710-1780), historische Literatur. Dass die Kompositionen auf außergewöhnlichen Instrumenten gespielt wurden, machte den Konzert-Vortrag zusätzlich zu einem besonderen Erlebnis. Sebastian Hartung, Preisträger zahlreicher Kammermusikwettbewerbe, entlockte seinem Barock-Cello mit Schafsdarm-Besaitung — geschätztes Baujahr 1720 — warme, vollklingende Töne. Der Cembalist und Pianist Torsten Mann war aus Stuttgart angereist und brachte ein 2,40 Meter langes Cembalo mit. Manns Repertoire reichte von Kompositionen des 16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Das Publikum der Vernissage war von dem Konzert begeistert und erklatschte sich sogar eine Zugabe.

Im Verbund mit den teils auf handgeschöpftem Papier erstellten 36 ausgestellten Aquarellen von Marion Keller erfüllte dieser Vernissage-Abend die Ansprüche, die sich die Wohnstift-Leitung und Walther Uhling stellen: Ob Vorträge, Konzerte oder Filmvorführungen — kulturell geprägte Angebote haben im Veranstaltungsprogramm einen festen Platz. Auch im Neuen Jahr gibt es viele Freizeitveranstaltungen im Haus Lörick.

Seniorenwohnstift Haus Lörick, Grevenbroicher Weg 70, Haus I, Theaterfoyer, Öffnungszeiten, täglich für Bewohner und externe Besucher zwischen 9 und 19 Uhr. Weitere Infos gibt es im Internet: www.haus-loerick.org

(RP)
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