Holthausen Linke gegen Ausbau des Hafens zu großem Containerdrehkreuz

Holthausen · Im vorigen Jahr war der Güterumschlag in den NRW-Häfen rückläufig. Den größten Einbruch hatte der Düsseldorfer Hafen zu verzeichnen.

Der Ortsverband Düsseldorf-Süd der Linken ist gegen den Ausbau des Reisholzer Hafens zu einem regionalen Containerdrehkreuz. In einer Pressemitteilung schreibt Sprecherin Birgit Spahr: "Wir sind grundsätzlich für eine Modernisierung der bestehenden Hafenanlagen, wenn dies dem Bedarf der lokalen Unternehmen dient und wenn damit die Aussicht auf die Ansiedlung von neuen Unternehmen aus Industrie und Gewerbe verbunden sind." Dieses erfordere aber keinen Ausbau zu einem Containerdrehkreuz mit einem Umschlag von bis zu 1300 Containern am Tag.

Den Ausbau des Reisholzer Hafens sehen sowohl der Düsseldorfer Industriekreis als auch die Neuss-Düsseldorfer-Hafen-Gesellschaft mit der Begründung als unumgehbar an, dass in die Überseehäfen Rotterdam und Antwerpen immer mehr Waren drängten, die ins Hinterland verteilt werden müssten.

Dabei hat das Statistische Landesamt festgestellt, dass 2012 (um 3,4 Prozent zum Vorjahr) der Güterumschlag in den NRW-Häfen rückläufig gewesen sei. Erze, Steine und Erden mit insgesamt 35,5 Millionen Tonnen bildeten die größte Gütergruppe. Gegenüber 2011 reduzierte sich hier der Umschlag um 7,0 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgten Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (+5,2 Prozent), Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (-4,0 Prozent), chemische Erzeugnisse (-3,1 Prozent) sowie Metalle und Metallerzeugnisse (-9,9 Prozent). Diese fünf Gütergruppen machen zusammen rund 80 Prozent des Umschlags auf nordrhein-westfälischen Wasserstraßen aus.

Wie die Landesstatistiker weiter mitteilen, war im Jahr 2012 beim Containerumschlag ein Rückgang von 10,2 Prozent auf eine Million TEU — ein TEU entspricht einem Standard-Container, der ungefähr sechs Meter lang, 2,50 Meter breit und 2,50 Meter hoch ist — zu verzeichnen: Der Empfang von Containern (483 900 TEU) ging dabei um 6,3 Prozent, der Containerversand (550 250 TEU) um 13,5 Prozent zurück. Den größten Einbruch (-19,4 Prozent) hat der Düsseldorfer Hafen zu verzeichnen. Zugelegt haben Krefeld-Uerdingen (+11,6 Prozent) und Dormagen/Köln-Worringen (+11,2 Prozent).

Die Linken verweisen in ihrer Kritik über einen möglichen Ausbau darauf — beschlossen ist allerdings noch gar nichts —, dass die vorgesehene Rheinvertiefung bis Köln gravierende Schäden für Flora und Fauna sowohl im Fluss, als auch in den Auengebieten nach sich ziehen würde. Zudem sei der Schiffsverkehr immer noch mit der Verbrennung von umweltschädlichen Schweröl verbunden.

(RP/ila)
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